QantasLink ist der Markenname der Qantas für regionale Dienste, die in den Farben und im Auftrag der Qantas durchgeführt werden. Bis 2001 wurden derartige Dienste zwar ebenfalls von den regionalen Tochtergesellschaften Airlink, Sunstate, Eastern Australia Airlines und Southern Australia Airlines durchgeführt, aber dann fiel die Entscheidung, sämtliche dieser Dienste gänzlich unter "QantasLink" zu vermarkten. Die Auftragsdienste durch verschiedene Unternehmen resultierte in einem recht heterogenen Flottenmix, da die Unternehmen teilweise sehr differenzierte Flottenstrukturen verfolgten.

Nach der Neuorientierung der Impulse Airlines wurden alle acht Boeing 717 ab dem 27.05.2001 in das Liniennetz der QantasLink integriert und alle Flugzeuge wurden recht schnell farblich angepasst und ermöglichten es der Qantas, einige ihrer Boeing 737-300 freizustellen und die "nicht sehr profitablen Strecken" nach Tasmanien von nun an u.a. mit Boeing 717-Gerät durchführen zu lassen. Qantas war inoffiziell nicht wirklich über die Tatsache erfreut, "aufgewärmte DC-9 zu betreiben".  Die Boeing 717 galt als ein ungewollter Flugzeugtyp, setzte man doch zuvor erfolgreich die Boeing 737-300 und BAe146 in diesem Segment ein.

Nach nur wenigen Monaten Einsatz zeigten sich Qantas über ihren "Neuerwerb" aber sehr positiv beeindruckt. Besonders gelobt wurde der gegenüber vergleichbaren Flugzeugen sehr hohe Kabinenkomfort, die wirtschaftliche Effizienz und eine von anderen Flugzeugen der Qantas nicht erreichte sehr hohe Zuverlässigkeit. Die erhebliche Aufstockung der Kapazitäten wie auch Effizienzsteigerungen waren besonders im Vergleich mit der bis dahin als Standardflugzeug eingesetzten BAe146 spürbar.Hier wurde der Unterschied bei der Wirtschaftlichkeit sehr deutlich und zusätzlich wurden die extrem niedrigen Wartungskosten bei der Boeing 717 und ihren Triebwerken erwähnt. Luftfahrtsinsider konnten sich in dieser Phase sehr gut vorstellen, daß Qantas den Aufbau "einer großen 717-Flotte" forcieren könnte. QantasLink setzte die Boeing 717 mit jeweils 115 oder wahlweise 117 Sitzplätzen ein.

--> Zum Hauptartikel: "Die Boeing 717-Flotte bei QantasLink"

Im Mai 2002 werden Gerüchte bekannt, daß QantasLink Interesse an weiteren 717 aus Beständen der TWA Airlines (American Airlines) hat und eventuell ihre Boeing 717-Flotte um sechs weitere 717 erweitern könnte, die ehemals von der Pembroke bei der TWA/AA platziert wurden. Ende Mai 2002 übernimmt QantasLink tatsächlich weitere sechs Boeing 717-200, die allesamt von der TWA/American Airlines stammen. Diese Boeing 717 sollten über eine 2-Klassen-Bestuhlung verfügen und die ersten 717-200 wurden nach Australien überstellt. Diese 717 wurden dann aber letztlich ebenfalls in einer Einklassenkonfiguration eingesetzt.

Im Dezember 2003 wurde bekannt, daß Qantas die Gründung einer "Billig-Airline" mit dem Namen "Jetstar" plante und dies wurde als schlichte Reaktion auf den enormen Erfolg der Virgin Blue gesehen. Dafür vorerst alle 14 Boeing 717 der QantasLink verwendet werden, bevor fabrikneu bestellte Airbus A320 die Boeing 717 ersetzen sollten. Sehr schnell wurden alle 14 Boeing 717 der QantasLink farblich neutralisiert und auf den Einsatz bei Jetstar vorbereitet. Der Flugbetrieb von Jetstar wurde dann mit 717 aufgenommen, aber von vom ersten Tag an war klar und offiziell bestätigt, dass die Boeing 717 nur eine kurze temporäre Rolle spielen sollte und mit Lieferung der Airbus A320 bis 2005/06 ersetzt werden sollten. Während die 717 alle für jeweils 125 Passagiere konfiguriert wurden, sollten die A320 bei Jetstar 177 Passagieren Platz bieten. Es gab im diesem Zusammenhang Gerüchte, daß die Boeing 717 nach ihrer Ausmusterung bei der philippinischen Cebu Pacific Air zum Einsatz kommen könnten. Diese Entwicklung sollte sich nicht bestätigen, da sich das Unternehmen später für 12 Airbus A319 und drei A320 als Ersatz ihrer DC-9-32-Flotte entschieden.

Anfang November 2004 kam es dann zu einer von der Öffentlichkeit nicht erwarteten Entwicklung: acht Boeing 717 sollten wieder in den Farben der QantasLink zum Einsatz kommen und sollten den teilweisen Ersatz der British Aerospace BAe146 ermöglichen.

Alle acht Boeing 717 sollten von der National Jet Systems betrieben und auch bereedert werden, wobei visuell das QantasLink-Produkt im Vordergrund stehen sollte.

Hier eine Presseerklärung:

SYDNEY, Feb 11,2005 Asia Pulse - Qantas Airways Ltd (ASX:QAN) today said that Adelaide-based National Jet Systems (NJS) had been selected as the preferred bidder to operate and maintain QantasLink's new Boeing 717 regional flying operations.

Obwohl es unter bestimmten Bedingungen zu Nutzlastbeschränkungen kommt, scheint sich die Boeing 717 sehr zu bewähren und auch populär bei Passagieren und Crews zu sein. Die Nutzlastbeschränkungen ergeben sich zeitweise auf Streckenabschnitten, wo die Boeing 717 mit voller Auslastung auf längeren Routen unter klimatisch sehr heißen Bedingungen von Flugplätzen mit kürzeren Pisten operieren soll. In einigen Fällen kam es dann zu erheblichen Einschränkungen bei der möglichen Nutzlast.

Am 21.03.2007 gaben Qantas in einer Presseerklärung die Erweiterung der 717-Flotte von acht auf elf Boeing 717 bekannt.  QantasLink plante im August 2007 eine weitere Boeing 717 einzuführen und im Oktober 2007 sollten dann die zwei weiteren 717-200 folgen. Diese drei zusätzlichen Flugzeuge wurden in Perth stationiert und sollten jeweils eine Kapazität für 115 Fluggäste bieten. Zusätzlich bestätigte QantasLink, dass mit NJS und Rolls-Royce ein Programm zur Erhöhung der Triebwerksleistung von jeweils 18500 lbs auf 21000 Ibs pro Triebwerk initiiert werden sollte. Die bislang eingesetzten Boeing 717 waren nämlich "schubreduzierte" Boeing 717, wie sie einst Impulse Airlines wünschte. Dies schonte einerseits die Triebwerke, reduzierte aber auch die Schubleistung und damit kombiniert mit schwierigen klimatischen Bedingungen auch die Nutzlast. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit sollte der 717-200 ermöglichen, unter klimatisch heißen Bedingungen die Nutzlastfähigkeit/Leistungsperformance zu steigern. 

Hier die Presseerklärung:

QantasLink to Increase Regional Capacity with Expanded Boeing 717 Fleet

Sydney, 21 March 2007

QantasLink today announced that it would expand its Boeing 717-200 fleet from eight to 11 aircraft as part of a renewed operating agreement with National Jet Systems (NJS).

Qantas Group General Manager Regional Airlines, Mr Narendra Kumar, said the move would increase QantasLink's total jet and turboprop fleet to 49 aircraft and allow it to increase frequency and capacity on a number of key regional routes in Western Australia, Northern Territory and north Queensland.´"This is an exciting development for QantasLink that will increase our jet aircraft capacity by nearly 40 per cent and reinforce our commitment to investing in and growing the Qantas Group's regional operations," Mr Kumar said. "To be based in Perth, the first of the three additional 115-seat aircraft will commence operation in August 2007. Route options for the other two aircraft, which will enter service in October 2007, are still being assessed. "QantasLink entered into an agreement with NJS in 2005 to operate the airline's B717 services, and we are pleased that this partnership will be extended by five years and include the operation of these three additional aircraft," he said. Mr Kumar said that as well as allowing QantasLink to increase regional capacity and services, the new aircraft would also provide 122 additional employment opportunities for the airline industry.  "The three new aircraft will require the services of an additional 39 pilots, 59 cabin crew and 24 engineers," he said. Mr Kumar said NJS had provided pilots, cabin crew and aircraft maintenance engineers for Qantas' regional jet operations for more than 15 years. He said QantasLink was also commencing a program with NJS and Rolls-Royce to increase B717 engine thrust from 18,500 lbs to 21,000 lbs per engine, which will improve passenger-carrying performance in the hot conditions encountered at some ports across the airline's network. QantasLink currently operates around 2,000 flights each week, serving 49 destinations across Australia.

Issued by Qantas Corporate Communication (3551)

Courtesy: Qantas

Mindestens eine erste Boeing 717 hat im August 2007 das modifizierte Farbschema von Qantas erhalten, welches u.a. ein moderat verändertes Logo, einen veränderten Schriftzug mit neuer Schriftart und zusätzlichen Logo-Stickern auf den Triebwerksverkleidungen beinhaltet.

QantasLink hat offenbar ihre geplante 717-Flottenstärke erreicht und setzt zusätzlich eine zwölfte Boeing 717 ein - elf 717 waren wie auf dieser Seite erwähnt einst offiziell der Plan. Der Kontrakt zwischen National Jet Systems und Qantas für den Einsatz der Boeing 717 bei Qantas Link hat eine Laufzeit bis 2012. Zwei ehemals bei Jetstar Airways eingesetzte Boeing 717-200 sollten möglicherweise recht bald bei Spanair ein neues Zuhause finden. Aktuell waren diese beiden Boeing 717 eingemottet.

--> Hauptartikel: "Überharte Landung der VH-NXE am 07. Februar 2008"

Am 11.02.2008 wird gemeldet, das eine Boeing 717 der QantasLink bei einer überharten Landung in Darwin derart schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass möglicherweise das Flugzeug abgeschrieben werden muss. Nach ersten Informationen setzte die 717 so hart auf die Piste auf, dass die Rumpfstruktur schwer beschädigt wurde. Das mit 84 Passagieren besetzte Flugzeug führte einen Flug von Nhulunbuy nach Darwin durch. Fotos zeigen, dass die Rumpf in einigen Bereichen wellig verbogen ist - man kann nur erahnen, welche Kräfte dazu geführt haben müssen, dass die sehr robuste Struktur der Boeing 717 derart verzogen werden konnte.

Die beschädigte Boeing 717 (VH-NXE) sollte aufgrund schwerer struktureller Schäden als Totalverlust versicherungstechnisch abgeschrieben werden. Wenig später tauchen aber Meldungen auf, dass Qantas dieses Flugzeug reparieren lassen möchte und der Gesellschaft die hohen finanziellen Belastungen für diese Reparatur bewusst wären. Unbestätigt wird im Internet lamentiert, dass teilweise auch der Wunsch eine Rolle gespielt haben soll, dass man weiterhin eine blütenweiße Weste behalten wollte: weiterhin kein Totalverlust eines Jets im Flugbetrieb!

Die Boeing 717 wurde tatsächlich durch ein Boeing-Team repariert und steht wieder im Einsatz.

National Jet Systems wurden 1989 etabliert und nach einer Namensänderung operieren NJS nun als Cobham Aviation. Die Verträge für die Boeing 717 haben weiterhin eine Laufzeit bis 2012 und es bleibt abzuwarten, ob Qantas weiterhin diese Boeing 717 für QantasLink eingesetzt haben wollen.

Hier beschreibt das Unternehmen ihre Rolle:

Cobham operates 11 Boeing B717 aircraft on behalf of Qantas regional subsidiary QantasLink. The company flies more than one million passengers for QantasLink each year, across 300 sectors per week. Other than the physical supply of the actual B717 aircraft by Qantas, Cobham provides all then necessary resources and infrastructure required to deliver this service. This includes all pilots, cabin crew, the high capacity CASA approved Air Operators Certificate (AOC) and associated regulatory compliance systems as well as the engineering and maintenance support for the entire B717 fleet, maintaining QantasLink's branding strategy and standards.

Courtesy: Cobham Aviation Services Australia

Hauptartikel --> "Spekulationen über die Zukunft der Boeing 717 bei QantasLink"

Australische Medien berichten Mitte Februar 2011 im Zusammenhang mit einen geplanten Kauf von zehn Flugzeugen und Anmietung von 18 Flugzeugen über die Absicht von Qantas, zwei zusätzliche Boeing 717 für QantasLink anzumieten.

QantasLink planen, u.a. zwei zusätzliche Boeing 717-200 in Brisbane/Australien zu stationieren. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um die beiden Boeing 717 handelt, die im Zuge einer Flottenerweiterung eingeflottet werden sollen.

Cobham Aviation Services Australia werden im Zuge eines neuen und um den 18. Oktober 2011 bekannt gewordenen Kontraktes bis 2018 insgesamt 13 Boeing 717-200 im Markenauftritt der QantasLink einsetzen. In der Zwischenzeit wird die Boeing 717-Flotte von derzeit elf Flugzeuge um zwei Einheiten erweitert, eine Basis in Brisbane eingerichtet und das Streckennetz innerhalb Queenlands ausgebaut.

Um den 22. Februar 2012 wird gemeldet, dass die Boeing 717-200 VH-NXR in Miami/USA zur Auslieferung an QantasLink bereit steht. Das Flugzeug wurde 2003 an Midwest Airlines ausgeliefert und stand später kurz bei MexicanaClick im Einsatz.

Anfang September 2012 wurde bekannt, dass die gesamte Boeing 717-Flotte kabinenseitig aufgerüstet und mit neuen (dünneren) Sitzen ausgerüstet werden soll. Außerdem soll die Kapazität von 115 auf 125 Sitzplätze pro Flugzeug erhöht werden. Eine erste umgerüstete Boeing 717 soll ab November 2012 wieder in Dienst gestellt werden.

Ende November 2012 wurde die erste umgerüstete Boeing 717 in Dienst gestellt.

Um den 18. Januar 2013 wird bekannt, dass QantasLink werden ihre Boeing 717-200-Flotte um fünf Einheiten erweitern. Diese zusätzlichen Flugzeuge stammen aus Beständen der MexicanaClick.

Diese zusätzlichen Flugzeuge werden im Gegensatz zu den aktuell im Einsatz befindlichen Boeing 717 neben einer Economy Class für 98 Passagiere zusätzlich eine separate Business Class für zwölf Gäste bieten.

Informationen von Qantas über die zusätzlichen Boeing 717:

Am 04. Juli 2016 wurde bekannt, dass Cobham und Qantas eine Vertragsvereinbarung für den Einsatz der insgesamt 20 Boeing 717 für weitere zehn Jahre unterzeichnet haben.

Hier ein Link zu einem Artikel eines australischen Luftfahrtmagazins:

http://australianaviation.com.au/2016/07/cobham-gets-10-year-contract-extension-for-qantaslink-717-flying/comment-page-1/#comment-42111

Unterdessen bestätigte der CEO von Qantas, dass das Unternehmen auf der Suche nach weiteren Boeing 717 wäre und den Kauf der aktuell eingesetzten Boeing 717 plant. U.a. sei die verbleibende Restlebenszeit der Boeing 717 groß genug, um einen käuflichen Erwerb umzusetzen.

Letzte Aktualisierung: 31. August 2013