Im Zuge der Übernahme von TWA ließ sich American Airlines überreden, wenigstens die 15 schon an TWA ausgelieferten 717-200 und weitere 15 Boeing 717 zu
übernehmen. Insgesamt standen somit für eine sehr kurze Zeit 30 717-200 im Einsatz. Die Bestellungen für 20 weitere 717 wurde gestrichen, die Option für 50 weitere 717 ebenfalls. Genau betrachtet
setzte American Airlines zu keinem Zeitpunkt die Boeing 717 ein, denn alle Flugzeuge dieses Typ wurden von TWA-LLC (TWA Airlines) betrieben und trugen eine Mischbemalung, die sich an das
Farbschema der American Airlines anlehnte. Die Muttergesellschaft von American Airlines - die AMR und auch Eigentümer von TWA-LLC - setzte somit die Boeing 717 ein, American Airlines
selber nicht.
American Airlines machte aber diplomatisch klar, daß die 717 nicht in ihre Flottenstruktur passen würde, da mit der Fokker 100 schon ein Muster in dieser Kapazitätsklasse eingesetzt wird. So wurden die 717 sehr schnell bis zum 15.06.2002 aus dem Verkehr gezogen und an Boeing retourniert. Der letzte Linienflug führte AA2882 von Minneapolis nach St.Louis. Die Umstände haben sich (Stand: Herbst 2003) völlig verändert. American Airlines musste ihre Flotte radikal reduzieren, ihre Flotte neu ausrichten und die Fokker 100 wurden bis September 2004 ausgemustert. Zahlreiche Flugzeuge (darunter MD-80) wurden temporär abgestellt usw..
Die 717 konnten relativ schnell an andere Interessenten vermittelt werden. So wurden die 717 an Qantas Link, Bangkok Air und AirTran untergebracht. Es scheint leider eine Tatsache zu sein, daß nach vorliegenden Informationen American Airlines im Zuge von Entlassungen aufgrund des Zusammenbruchs der Nachfrage nach dem 11.09.01 u.a. ALLEN Mitarbeitern gekündigt hat, die einst mit der Übernahme von TWA übernommen wurden.
Es gab ab und zu Diskussionen darüber, inwieweit die "Entscheidung" von American Airlines gegen den weiteren Einsatz Auswirkungen auf das 717-Programm hatte. Zweifellos hätte ein weiterer Einsatz der Boeing 717 und die Abnahme der von TWA fest bestellten Boeing 717 dem Programm nicht nur mehr Vertrauen und rückblickend einen gewaltigen Schub gegeben, sondern auch der Boeing 717 unbezahlbare Werbung beschert. Der damalige Chef von American Airlines (Don Carty) bezeichnete die Boeing 717 "als besseres Flugzeug als die Fokker 100", konnte aber von Gewerkschaften neue Zugeständnisse abringen, die den vorerst weiteren Einsatz der Fokker 100 vorsahen. Wie die Geschichte sehr schnell zeigte, trennte sich American Airlines nur kurze Zeit später ebenfalls von ihren 74 Fokker 100 und setzt in Eigenregie als kleinsten Flugzeugtyp die MD-80 ein.