AirTran wurden mit Abstand der wichtigste Kunde und waren auch der größte Betreiber der Boeing 717. AirTran wuchs durch Mithilfe der Boeing 717 innerhalb von wenigen Jahren zur zweitgrößten Fluglinie in Atlanta heran. Nach Übernahme aller fabrikneuen Boeing 717, Übernahme von einigen einst bei TWA und Hawaiian Airlines im Einsatz befindlichen Flugzeugen und Rückgabe einer Boeing 717 pendelte sich die Flottenstärke auf 86 Flugzeuge ein. Im Juli 2010 wurde bekannt, dass die Flotte ab 2011 auf 88 Einheiten vergrößert wird. Am 27. September gaben Southwest Airlines bekannt, die AirTran Airways für 1,4 Milliarden US $ und Aktienkäufen zu erwerben. AirTran führte am 28. Dezember 2014 ihren letzten Liniendienst durch.

AirTran war die Nachfolgegesellschaft der ValuJet Airlines, die ihrerseits bekanntermaßen die Erstbestellung für diesen Flugzeugtyp (damals noch McDonnell Douglas MD-95) aufgab. Durch Anpassungen an Anzahlungen, einer veränderten Lieferterminvereinbarung und anderen Veränderungen konnte in dieser kritischen Phase die Erstbestellung für die Boeing 717 erhalten bleiben.

Falls ich mich nicht irre, waren Air Tran bis 1998 als "AirTran Airlines" eingetragen, nannte sich aber seit der Fusion mit ValuJet abgeändert "AirTran Airways". Eine der Bedingungen zugunsten einer Fusion war die Forderung, daß der Name "AirTran" erhalten bleibt. Zuvor wollte man den Namen "Atlantic Airlines" annehmen und von dieser Idee blieb eigentlich nur das modifizierte "a" auf dem Leitwerk übrig. Durch die Fusion konnte ValuJet ohne Restriktionen expandieren bzw. ihren Flugbetrieb wieder hochfahren und sich außerdem von einem Namen lösen, der nicht mehr vermarktet werden konnte. Die neue AirTran hatte vom Servicekonzept und der Firmenstrategie nichts von der ValuJet oder alten AirTran übernommen.

AirTran übernahm am 23.09.1999 ihre erste 717-200 und führte am 12.10.1999 den ersten Linienflug mit diesem Flugzeugtyp auf der Route Atlanta-Washington (Dulles) durch. Jede Boeing 717 bietet F12Y105 Passagieren Platz und die Resonanz seitens der Fluggäste ist überaus positiv. Die Boeing 717 wurde die Speerspitze der AirTran und nebenbei stellte sich bei dieser Fluglinie auch langsam aber sicher der finanziell-wirtschaftliche Erfolg ein und mittlerweile zählte diese Fluggesellschaft in der US-Luftfahrtszene neben der Southwest Airlines und JetBlue zu den Fluglinien, die als ernsthafte Konkurrenten zu den großen US-Megacarriern eingestuft werden sollten. AirTran konnte mit der größer werdenden Boeing 717-Flotte den Anteil der DC-9-Flotte reduzieren und auch die Ausmusterung der Boeing 737-200-Flotte einleiten.  Ursprüngliches Ziel war es, dass bis 2005 die gesamte Flotte gänzlich auf die Boeing 717 konzentriert werden sollte.

Immer wieder tauchten Gerüchte auf, daß bei AirTran eventuell Interesse an der Übernahme einer US-Linie bekunden würde - eine Linie, die im Westen der USA ein Streckennetz betreibt und eine gute Ergänzung darstellen könnte. Diese Gerüchte verschwanden sehr schnell nach dem 11.09.2001.

AirTran erlitten wie auch nahezu alle anderen US-Gesellschaften nach den Terroranschlägen empfindliche Einbußen bei der Nachfrage. Das Unternehmen reduzierte temporär ihr Flugangebot deutlich und dies erfolgte u.a. durch vorzeitige Ausmusterungen der DC-9 und Boeing 737-200. Im Herbst 2003 schienen nur noch sieben DC-9-32 im Einsatz stehen und man konnte vermuten, dass die Ausmusterung der DC-9 zügiger umgesetzt werden würde.

AirTran hatte in der Einführungsphase der Boeing 717 diverse Probleme mit diesem Flugzeugtyp, denn es kam zu Ausfällen einiger Cockpitinstrumente und zeitweilig durfte die 717 deshalb nachts nicht fliegen. Die Softwareprobleme wurden gelöst, genauso auch das anderer Stelle erwähnte Problem mit dem APU im Winter. Die Kinderkrankheiten konnten in einer relativ kurzen Zeit behoben werden und die 717 ist nach Aussage von AirTran "noch effizienter, sparsamer und leiser als garantiert". Die Fluggesellschaft wünschte mittlerweile seit längerer Zeit eine gestreckte Boeing 717-300X, aber auch eine B717-200ER mit erhöhter Reichweite, damit auch deutlich längere Strecken bedient werden können. AirTran bezeichnete sich als ultimative "717-Fluglinie".

Anfang 2004 wurde dann die letzte DC-9 ausgemustert und AirTran setzte zu diesem Zeitpunkt u.a. 73 Boeing 717 ein. AirTran waren nach der Ausmusterung der DC-9 bei Continental Airlines, US Airways sowie TWA der letzte größere Nutzer dieses Flugzeugtyps in den USA. Die erzielten Einsparungen beim Einsatz der Boeing 717 gegenüber der Douglas DC-9 waren aber so hoch, dass ein Ersatz mehr als logisch erschien. Die Douglas DC-9 verbrauchte nicht nur erheblich mehr Kerosin, sondern war zunehmend auch in der technischen Unterhaltung relativ teuer geworden. Zusätzlich bot die Boeing 717 eine erhebliche Fluglärmreduzierung.

AirTran-Piloten waren von der Boeing 717 "fasziniert" und bezeichnen diesen Flugzeugtyp als sehr leistungsstark. Nicht selten konnte man hören und lesen, dass Piloten den Start(-lauf) un die Rotation sowie Anfangssteigflug einer Boeing 717 als "Katapultstart" bezeichneten und die Steigrate enorm sei. Das Flugzeugmuster erfreute sich bei Crews und Passagieren gleichermaßen hoher Popularität. Die Effizenz und Lärmarmut der Triebwerke ermöglichte erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten und für Kurzstrecken wurde die 717-200 als optimales Fluggerät eingestuft.

AirTran übernahm die erste Boeing 717 (Baulos 5110) ohne Augenbrauenfenster. Am 18.07.2002 übernahm AirTran die 100.Serienmaschine der Boeing 717-200. Zu diesem Zeitpunkt soll AirTran u.a. 37 Boeing 717 eingesetzt haben.

Ab Herbst 2003 boten AirTran insgesamt 43 Ziele und 492 tägliche Flüge an, 189 davon ab ihrer Hauptbasis Atlanta. Aufgrund der Ungewissheit des Boeing 717-Programms war ab 2001 nicht ganz sicher, wie weit die Flotte noch ausgebaut werden könnte. Industriekreise munkelten, dass AirTran noch alle fest bestellten Boeing 717 "verfrüht" (also bei den Lieferterminen vorgezogen) erhalten könnte, die Produktion aber danach eingestellt werden würde.

Die Ereignisse zeigten aber bis dahin, dass die Produktion fortgeführt wurde und AirTran entschied sich zur weiteren Abnahme von Boeing 717, in Abständen immer wieder für die Umwandlung von Optionen in Festbestellungen. Die Fluggesellschaft nahm auch ein Angebot von Boeing an, einen Großteil der von TWA-American Airlines retournierten Boeing 717-200-Flotte zu übernehmen. Diese Transaktion führte aber letztlich dazu, dass Bestellungen für Neuflugzeuge verrrechnet wurden und somit weniger neue Flugzeuge hergestellt werden sollten.

AirTran plante Branchenkreisen zufolge den Einsatz von 150-Sitzern, wobei nach damaliger Einschätzung die Boeing 717-200 (leider) nicht in Frage gekommen ist. AirTran wollten außerdem den westlichen Teil der USA (nonstop) ab Atlanta anfliegen und benötigte somit ein Flugzeugmuster mit ausreichender Reichweite. Die bekannt gewordenen Ambitionen der AirTran standen anderen Meldungen gegenüber, die davon sprachen, daß sich AirTran in erheblichen finanziellen Problemen befinden soll und trotz relativ guter Buchungslage und hoher Wirtschaftlichkeit ihrer Boeing 717-Flotte "sehr instabil sei".

Immer wieder machte sich AirTran für das gestreckte 717-Konzept - die Boeing 717-300X - stark. Immer wieder zeigte AirTran die potentiellen Vorzüge einer 717-200/-300-Flotte auf. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen hätte die 717-300 nicht die hohe Reichweite der 737-700 bieten können, wäre aber für sich genommen ein überaus wirtschaftliches Flugzeug für aufkommensstärkere Routen gewesen. Die Hoffnungen, daß Boeing dem Wunsch von AirTran entgegenkommen würde, waren eher unwahrscheinlich.

Die 717-300 hätte rückblickend tatsächlich die Verkäufe der 737-600/-700 negativ beeinflussen können, da es eine ganze Anzahl von Fluglinien gab und gibt, die eigentlich nur die Kapazität einer 737-700, nicht aber die hohe Leistungsfähigkeit (mit allen damit verbundenen höheren Kosten) benötigten. In späteren Jahren wurde dann diese Haltung durch die Meinung ersetzt, dass "die Boeing 737-700 identisch hohe (oder niedrige) Betriebskosten hätte wie eine Boeing 717-200".

Im Sommer 2003 bestellten AirTran inklusive Optionen 100 Boeing 737-700 und weitere zehn Boeing 717-200 (einige Umwandlungen von Optionen enthalten). Man durfte annehmen, dass dadurch eine Boeing 717 mit größerer Reichweite und/oder höherer Kapazität für AirTran kein primäres Instrument zur Erschließung von neuen Märkten und längeren Strecken mehr sein würde.

AirTran setzte bis zur Lieferung der ersten 737-700 zwei Airbus A320-200 auf Strecken nach Las Vegas und Los Angeles ab Atlanta ein. Diese beiden Exemplare wurden von Ryan International geleast.  AirTran behielt sich das Recht vor, Boeing 737-700 auch in der größeren Version -800 abzunehmen.

AirTran gehörte zu den wenigen Fluggesellschaften in ihrer Kategorie, die eine Business Class anbietet und auch Regionalflugzeuge (6 CRJ200) als Zubringer und für schwächere Routen betreiben liess. Die Vertrag für die CRJ wurde aber recht schnell wieder beendet, die Routen werden in Eigenregie und unter dem Strich günstiger mit 717-Gerät durchgeführt.

Mit Einführung der 737-700 wurde auch ein verändertes Farbschema eingeführt. Nach offiziellen Meldungen lobte AirTran zwar weiterhin die 717-200, hat aber mehrfach schon die Äußerung gemacht, daß die 717 "identische (geringe) Kosten verursacht" wie die 737-700, letztere ja aber mehr Sitzplätze bieten kann. Es sei dahingestellt, ob diese Meldung nicht durch nicht weiter zu erwähnenden "Einfluss" geprägt sind, da es objektiv unwahrscheinlich ist, daß die 717 und die 737-700 identische Kosten bei identischen Streckenprofilen aufweisen.

AirTran gehörte zu den aktuell drei größten Low-Cost-Fluglinien in den USA der größte Betreiber der 717 und übernahm zusammen mit der Midwest Airlines die letzte fabrikneue Boeing 717 im Mai 2006 während einer feierlichen Zeremonie und war der mit Abstand größte und wichtigste Betreiber dieses Flugzeugtyps mit 87 Flugzeugen.  

Im November 2006 kursierten Meldungen, daß Spanair planen würden, bis zu zwanzig zusätzliche Boeing 717 einzuführen. Wage Informationen besagten, dass die zusätzlichen Boeing 717 von der AirTran stammen könnten.

Am 12.08.07 gab AirTran bekannt, dass Verhandlungen die mit Midwest Airlines offiziell beendet worden seien und ein zeitlich befristetes Angebot zur Übernahme von Aktienanteilen von Midwest Airlines ausgelaufen sei. Diese Meldungen kommen zu einer Zeit, wo mindestens zwei andere mögliche Interessenten bekannt sind: Northwest Airlines und die Texas Pacific Group.

Seit 2009 existieren Meldungen über langfristige Überlegungen eines Ersatzes der Boeing 717. Weiterhin stehen 86 Flugzeuge dieses Typs im Einsatz. Über die Hintergünde gab und gibt es zumeist mehr Spekulationen als Tatsachen und insgesamt spiegelten die Diskussionen im Internet eher die Tendenz nach weniger als zehn Einsatzjahren der ältesten Boeing 717, dass dieser Flugzeugtyp nicht mehr ao attraktiv für AirTran wäre. Waren die Boeing 717 weniger Jahre zuvor noch für ihre Wirtschaftlichkeit, Lärmarmut und Wartungsfreundlichkeit bekannt, so mehrten sich Stimmen im Internet, die auf höhere Wartungskosten verwiesen und die Möglichkeit der AirTran, die auslaufenden Leasingverträge für die Boeing 717 als Anfang für eine Flottenerneuerung zu nutzen. Das Bild der Boeing 717 wurde in dieser Phase tendenziell negativer dargestellt - es wirkte fast so, als hätte "Experten" die ersten Möglichkeiten gesucht, endlich Gründe gegen den weiteren Einsatz dieses zweistrahligen Modells zu finden. Einige dieser Experten schlugen gar den Ersatz durch Boeing 737-600 vor...

Am 21. Juli 2010 wird offiziell gemeldet, dass AirTran zwei zusätzliche Boeing 717 für jeweils 10 Jahre ab 2011 angemietet werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die ursprüngliche Übernahme von neun zusätzlichen Boeing 737-700 zwischen 2011 und 2014 auf einen den Zeitraum 2015 bis 2017 verlegt wurde.

"...agreed to revise AirTran's Boeing 737 aircraft delivery schedule by deferring deliveries of nine 737 aircraft between 2011 and 2014 until later dates, beginning in 2015 and ending in 2017. The companies also agreed to a 10-year lease of two additional Boeing 717 aircraft beginning in 2011." Courtesy: AirTran

AirTran werden möglicherweise in Kürze die erste von zwei zusätzlichen Boeing 717-200 in ihren laufenden Flugbetrieb integrieren. Ein erstes Foto zeigt diese für AirTran neueste Boeing 717 während Überholungsarbeiten in Miami/USA

Die Integration von AirTran in die Southwest Airlines gestaltete sich als relativ langer Prozess. Offiziell endete die Existenz nach Durchführung eines letzten Linienflugs unter Flugnummer 1 von Atlanta nach Tampa. Diese Route wurde bewusst gewählt, da dies die erste Route war, mit der die AirTran-Vorgängerin ValuJet ihren Flugbetrieb 1993 aufnahm. Auf dem feierlich gestalteten Flug kam eine Boeing 717 zum Einsatz. Die meisten Quellen verweisen darauf, dass die restlichen Boieng 717  bis zur Umrüstung auf Delta-Standard eingemottet werden.