Zurück zur Ebene "Verkaufserfolg der MD-90"
In Südamerika konnte McDonnell Douglas mit der venezolanischen Aserca Airlines nur einen einzigen, sehr kurzzeitigen Nutzer der MD-90 vermelden. Aserca setzten hierbei MD-90 ein, die von Air Aruba angemietet waren. Ansonsten blieb der MD-90 der südamerikanische Markt völlig verschlossen. Selbst in den schon mit MD-80 penetrierten Märkten Argentinien, Kolumbien und Venezuela schien das Interesse sehr gering oder gar nicht vorhanden zu sein.
Gleichwohl sollte aber berücksichtigt werden, dass in Südamerika bis auf relativ wenige Ausnahmen aus verschiedenen Gründen es nur einer kleinen Anzahl von Fluggesellschaften vergönnt war, überhaupt in den 1980/-90ern deutlich ihre Flotten zu erneuern. Die Mehrheit der Unternehmen operierten mit zunehmend alterenden Flotten, populär waren hier zum Beispiel u.a. Boeing 727-100. So war es Anfang der 1990er schon bemerkenswert, dass zum Beispiel Avianca für ihre Flottenerneuerung der Kurz- und Mittelstreckenflotte die Finanzierung für elf MD-83 unter Dach und Fach bringen konnte. Rückblickend kamen viele Unternehmen gar nicht in Frage, da ihnen entweder die finanziellen Ressourcen fehlten, Marktumstände es nicht zuließen oder bei Investitionen in den 1980ern erst einmal diese finanziellen Kraftakte verdauen mussten.
Die heutige Szenerie mit zahlreichen neuen Boeing 737NG und Flugzeugen der A320-Familie war in den 1990ern nicht absehbar.
Zusätzlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass Boeing mit ihren 727 und der 737 einen deutlich höheren Marktanteil aufwiesen als Douglas mit der DC-9 und MD-80. Für McDonnell Douglas war Südamerika traditionell kein leichter Markt für ihre zweistrahligen Produkte. Unternehmen wie Varig ergänzten und ersetzten ihre älteren 727/737 durch Boeing 737-300 - eine sehr logische Entscheidung.
Avianca gehörten zu den relativ wenigen südamerikanischen Fluggesellschaften, die tiefgreifend ihre Flotte Anfang der 1990er rasch verjüngen konnte. Im Bild eine ihrer einst eingesetzten McDonnell Douglas MD-83.
Die Boeing 727 erwies sich in Südamerika fabrikneu wie gebraucht als äußerst populär - so auch bei "Tame" aus Equador! Die Charakteristika der Boeing 727 erfüllten die Anforderungen bei sehr vielen Fluggesellschaften und über Jahrzehnte hinweg war diese formschöne Muster ein vertrauter Anblick.
Relativ wenige südamerikanische Fluggesellschaften konnten in den 1980ern und 1990ern ihre Flotte deutlich modernisieren. Ein gutes Beispiel zeigt diese eingebundene Fotografie einer Boeing 737-300 der brasilianischen VARIG.
Auch die Boeing 737-200 erwies sich als sehr populär - hier eine Boeing 737-287C der Aerolineas Argentinas!