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Im Mai 1993 wurde in der Fachpresse über eine mögliche Entscheidung seitens der Saudia zugunsten der MD-90 berichtet. Diese Entscheidung wurde aber an die Umsetzung eines „Cockpit-Upgrades“ geknüpft, an deren Entwicklungskosten sich Saudia beteiligen wollten. Eine Entscheidung zugunsten der MD-90 wurde offiziell an die Umsetzung dieser Modifikation geknüpft. Alternativ wurden die Airbus A320 und Boeing 737 evaluiert. Saudia gaben ihren Bedarf mit bis zu 40 Flugzeugen in der MD-90-Klasse an, aber es wurde in der Fachpresse vermutet, dass Festbestellungen und Optionen für zuerst nur die Hälfte dieses Bedarfs abdecken würden.
Das Standard-MD-90-Cockpit orientierte sich sehr stark an die Auslegung des MD-88-Flugdecks. Diese Entscheidung ermöglichte eine relativ problemlose Integration der MD-90 in bestehende MD-80-Flotten oder als Ersatz der MD-80.
Saudia wünschte dagegen ein MD-90-Flugdeck, welches sich erheblich stärker an das Cockpit der MD-11 orientieren sollte. Die modifizierte Auslegung des MD-90-Cockpits basierte auf das VIA 2000 des Unternehmens Honeywell und die Entwicklungsphase berücksichtigte auch mehr oder weniger die Entwicklung des Cockpits der MD-95, wobei es auch hier mindestens zwei Sichtweisen gab: die Beibehaltung des MD-80-Cockpitlayouts (unter Berücksichtigung der Wünsche von SAS für eine problemarme, mögliche Integration in die bestehende MD-80/-90-Flotte und als Ersatz der Douglas DC-9) und eine Auslegung, die erheblich stärker die neuen technischen Darstellungsmöglichkeiten aufzeigen sollte. Letztere Möglichkeit setzte sich dann durch und alle Boeing 717 bieten ein Cockpit, welches nicht mehr direkt mit dem Cockpit einer MD-80 oder gar DC-9 verglichen werden sollte.
Über die Hintergründe, warum Saudia unbedingt eine alternative MD-90-Cockpitauslegung wünschte, sind mir nahezu keine Informationen bekannt. Über Informationen zur Veröffentlichung auf dieser Seite würde ich mich freuen. Kein bisher oft gelesener Grund erscheint mir als ausreichend. Hier wurde u.a. eine gewünschte Systemgleichheit im Cockpit mit der MD-11 genannt.
Rückblickend kann festgestellt werden, dass Saudi Arabian Airlines sehr früh nach Einführung der MD-90 negative Kritik übten.
Die Flottenerneuerung der Saudia-Flotte war durch sehr zähe Verhandlungen geprägt. Es ging primär um den Ersatz alternder Flottenteile. Offiziell ging es zuerst um den Ersatz der TriStar und Boeing 747, während die MD-90/A320 oder Boeing 737 nur augenscheinlich als Ersatz der 737-200Adv. vermutet wurde. Diese Annahme bestätigte sich nicht, da im Dezember 1995 bekannt wurde, dass Saudia seit gut zwei Jahren über einen Deal mit BAe verhandelten. Es ging hier um die Einführung von bis zu 12 Avro RJ70/85 als Ersatz der 737-200Adv.. Politische Unstimmigkeiten verzögerten und verhinderten später eine Vertragsunterzeichnung.
Im März 1994 wurde gemeldet, dass die Boeing 757 und MD-90 zu den Favoriten bei der Erneuerung der Flotte zählen würden. Zum Zeitpunkt dieser Meldung zählte die Saudia-Flotte u.a. 17 TriStar, 19 Boeing 737-200Adv., 27 Boeing 747 und elf Airbus A300-600. Insgesamt wurde die Flotte als „alternd“ beschrieben.
Im Mai 1994 wurde gemeldet, dass sich Saudia für Boeing und McDonnell Douglas entschieden hätten. Genannt wurden 12 Boeing 777, fünf Boeing 747-400 sowie 29 Boeing 737. McDonnell Douglas sollten eine Auftrag über 15 MD-11 erhalten, wobei einige dieser MD-11 möglicherweise als Tanker für die saudische Luftwaffe zu Einsatz kommen sollten.
Mit 29 MD-90 waren Saudi Arabian Airlines über Jahre hinweg der größte MD-90-Nutzer weltweit - und gehörten zu den unzufriedensten Betreibern dieses Flugzeugtyps. Die Unzufriedenheit wurde durch den Wunsch, die Flotte durch alternative Muster zu ersetzen, deutlich unterstrichen.
Bevor die MD-90 für ungeeignet gehalten wurde, galten Saudi Arabian Airlines als potentieller Interessent und Kunde für die Boeing 717 als optimale Ergänzung der MD-90-Flotte. Auf dieser Aufnahme sieht man eine MD-90 im Landeanflug.