--> Zurück zur Ebene "Notfallausrüstung der MD-80"
Abhängig vom Einsatzprofil und gesetzlichen Vorschriften befinden sich Schwimmwesten für Fluggäste, Piloten und Kabinenbesatzung an Bord einer MD-80. Diese dienen im Falle einer Notwasserung oder Stillstand des Flugzeugs im Wasser als Schwimmhilfe. Zusammen mit den Notrutschen und Sauerstoffmasken gehören Schwimmwesten und Rettungsflöße optional zur Notausrüstung eines Verkehrsflugzeugs.
Eine Schwimmweste ist zumeist individuell unter jedem Passagiersitz verstaut. Abweichend befinden sich die Schwimmwesten bei First Class-Sitzplätzen oft in einem Stauraum zwischen zwei solcher Sitzplätze.
Das Anlegen und der Gebrauch einer solchen Schwimmweste wird anhand von Sicherheitsinstruktionen veranschaulicht. Zusätzlich wird je nach Streckenprofil und Land eine Demonstration der Schwimmweste seitens der Kabinenbesatzung im Rahmen einer "Safetydemo" vor dem Start durchgeführt.
Das Anlegen und die Nutzung einer solchen Schwimmweste soll nur nach Anweisung der Kabinenbesatzung erfolgen. Das automatische oder manuelle Aufblasen einer Schwimmweste soll erst erfolgen, nachdem man das Flugzeug verlassen hat, da ansonsten der Weg durch einen Notausgang oder Notausstieg erschwert werden könnte.
Das automatische Entfalten einer Schwimmweste erfolgt durch Aktivierung von Patronen durch Ziehen von zwei hierfür vorgesehenen Bändern. Zusätzlich kann durch Mundstücke ("tubes") manuell die Weste aufgeblasen werden. Viele Schwimmwesten besitzen ein Lämpchen, welches ebenfalls durch Ziehen eines Bandes aktiviert werden kann. Alternativ existieren auch Lämpchen, die bei Wasserkontakt automatisch aufleuchten.
Es befinden sich nahezu immer zusätzliche Schwimmwesten an Bord, die bei Bedarf von der Kabinenbesatzung im Falle einer bevorstehenden Notwasserung gereicht werden. Bei einer bevorstehenden und geplanten Notwasserung werden Kabinenmitglieder das Anlegen noch einmal zeigen und beim Anlegen assistieren. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass man spitze Gegenstände (zum Beispiel Broschen) entfernt, damit die Schwimwmeste nicht unabsichtlich beschädigt wird.
Bei Bedarf wird ein Kabinenmitglied vor dem Start eine eingepackte Schwimmweste für einen Säugling individuell an eine mitreisende, verantwortliche Person reichen und kurz erklären, dass es sich um eine Schwimmweste für den Säugling handelt. Eine derartige Schwimwmeste gleicht oftmals eher einem Minischlauchboot.
Optional werden für Kleinkinder kindgrechte Schwimmwesten ebenfalls gereicht, oftmals werden aber auch ganz normal im Notfall Schwimmwesten für Erwachsene angewendet, die aber anders angelegt werden. So werden dann oftmals die Leinen beim Anlegen der Schwimmweste nicht um den Bauch, sondern zwischen die Beine positioniert.
Die Schwimmwesten für die Flugzeugbesatzung sind in den meisten Fällen identisch mit denen der Passagiere. Der einzige Unterschied ist mehrheitlich, dass Schwimmwesten der Besatzung im "leuchtenden orange" gehalten werden und zusätzlich "CREW" aufgedruckt ist, während Passagierschwimmwesten nahezu immer gelb sind. Dies erleichtert im Notfall ein personelles Auseinanderhalten der Insassen.
Die Farbwahl ist insgesamt dadurch geprägt, dass Personen mit solchen Westen im Wasser möglichst gut von Rettungskräften erkannt werden können.