--> Zurück zur Ebene "Notfallausrüstung der MD-80"

Für Passagiere und Besatzung stehen in einer MD-80 bei einem eventuellen Druckabfall Sauerstoffmasken zur Verfügung. Dieser Sauerstoff wird über zwei unabhängig voneinander arbeitenden Systemen bereitgestellt. Ein System versorgt die Cockpitbesatzung, während das zweite System für die Kabinenbesatzung vorgesehen ist. Die Versorgung von Sauerstoff für die Passagiere erfolgt im Notfall über Sauerstoffgeneratoren, die sich in den Behältern befinden, die auch die Sauerstoffmasken beherbergen. 

Über jeder Sitzreihe öffnen sich bei einem Druckabfall automatisch die Behälter, in denen sich Sauerstoffmasken befinden. Innerhalb weniger Sekunden sollte ein Fluggast eine solche Maske aus der Befestigung nehmen, zu sich und über Nase und Mund ziehen und mit dem elastischen Kopfband justieren. Die Sauerstoffversorgung startet erst, wenn man an dem Schlauch gezogen hat, da erst dadurch eine Sicherung ausgelöst wird, die dann einer Patrone ermöglicht, den notwendigen Sauerstoff zu produzieren. Hierbei entsteht Hitze. Es wird zumeist darauf hingewiesen, zuerst selber eine Maske aufzusetzen und dann hilfsbedürftigen Nachbarpassagieren zu assistieren. Bei einem Druckabfall kommt es oft vor, dass die Besatzung forciert einen „Sturzflug“ umsetzt. In kürzester Zeit sollen dadurch Luftschichten erreicht werden, die ein Atmen ohne Sauerstoffmaske ermöglichen. Je nach Ursache des Druckabfalls kann es zu plötzlicher Kondensation und/oder gar zu heftigen Luftbewegungen innerhalb der Kabine kommen. Dadurch kann es zu chaotischen Bedingungen kommen.

Die Sauerstoffmaskenbehälter beinhalteten jeweils drei Masken. Dadurch ist pro 5-er-Sitzreihe immer eine zusätzliche Maske vorhanden (drei Masken in einer Zweier-Sitzreihe und drei bei der Dreier-Sitzreihe). Diese zusätzlichen Sauerstoffmasken sind primär für mitreisende Babies und Flugbegleiter vorgesehen.

Die Behälter mit den Sauerstoffmasken öffnen sich automatisch, sollte der Kabinendruck 14.000 Fuß übersteigen. Die Sauerstoffgeneratoren können dann 15 Minuten kontinuierlich Sauerstoff liefern.

In den Bordtoiletten sind ebenfalls jeweils zwei Sauerstoffmasken verstaut, die sich seitlich in der Nähe des Waschbeckens befinden. Sollte sich bei einem Druckabfall ein Fluggast gerade auf einer Toilette befinden, so wird auch hier eine Sauerstoffversorgung gewährleistet. Aufgrund möglicher Gesetzesänderungen in den USA existieren Spekulationen über eine mögliche Entfernung dieser Masken aus den Waschräumen.

An jeder Flugbegleiterstation befinden ebenfalls jeweils zwei stationär montierte Sauerstoffmasken. Zusätzlich kann Kabinenpersonal auf transportable Sauerstoffmasken zurückgreifen, damit Flugbegleiter durch die Kabine schreiten und Passagieren assistieren können.

Die Sauerstoffmasken für die Piloten unterscheiden sich äußerlich erheblich von den Masken in der Kabine. Sie ähneln stark denen, die man bei Militärpiloten sehen kann. Piloten sind beim Tragen dieser Masken in der Lage weiterhin zu kommunizieren und die Maske ist so ausgelegt, dass diese sehr robust und fest am Gesicht anliegt und die Augen vor Raucheinwirkung geschützt sind. Der Sauerstoff wird hier aber nicht durch kleine Sauerstoffgeneratoren erzeugt, sondern durch einen Sauerstoffzylinder gewährleistet, der 2100 Liter Sauerstoff enthält.

Zusätzlich existiert eine transportable Sauerstoffmaske für die Cockpitbestazung mit einem Fassungsvermögen von 310 Litern Sauerstoff.

In den meisten Ländern ist es gesetzliche Vorschrift, dass bei normalen Passagierflügen mit mit Durchfliegen von höheren Luftschichten obligatorisch der Gebrauch der Sauerstoffmaske vor dem Start demonstriert wird. Dies erfolgt entweder manuell durch die Kabinenbesatzung oder über ein Video.