Zurück zur Ebene "Charakteristik der MD-80"
Die MD-80-Serie erwarb sich in ihrer Einsatzhistorie industrieweit den Ruf einer sehr hohen Robustheit und sehr guten Verarbeitung der Zellenstruktur. Tatsächlich entscheidet zumeist die sinkende Wirtschaftlichkeit eine Ausmusterung und Verschrottung und keine strukturellen Schwächen. Diese Eigenschaft reiht sich in die insgesamt sehr langlebig ausgelegte Bauweise von Douglas-Flugzeugen ein, verwundert aber zunehmend viele (tendenziell jüngere) Luftfahrtbegeisterte, da die MD-80 eher zierlich, schlank und gar "zerbrechlich wirkt".
Einer der Hauptfaktoren für diese langlebige Struktur ist sicherlich die Übernahme vieler Designdetails des Vorgängers Douglas DC-9. Insgesamt darf das Konstruktionsdesign der DC-9/MD-80 und ihrer Nachfolger MD-90/MD-95 (Boeing 717) als sehr konservative Auslegung beurteilt werden. Die DC-9 wurde unter Gesichtspunkten entwickelt, die u.a. auf den Kurzstreckeneinsatz mit den damit verbundenen starken Belastungen der Zellenstruktur ausgelegt ist. Einfachheit der Auslegung, Systeme und unverwüstliche Strukturteile sollten garantieren, dass die DC-9 unter extremen Einsatzbedingungen äußerst zuverlässig eingesetzt werden konnte. Tatsächlich haben DC-9 weitaus weniger Strukturprobleme als vergleichbar alte Flugzeuge und werden auch gerne damit betitelt, wie Panzer gebaut worden zu sein ("built like tanks").
Recht häufig kann man bei Recherchen lesen, dass die Zellenstruktur der MD-80-Serie als zu schwer und somit nicht effizient beurteilt wird. So würden Strukturteile erheblich konservativer (dicker und stabiler) ausgelegt als dies notwendig wäre. Modernere Flugzeuge werden nicht mehr in dieser Form nach solchen Gesichtspunkten und Maßstäben hergestellt. Kritik mag angebracht sein. Gleichwohl sollte nicht unerwähnt bleiben, dass zum Beispiel die (erheblich kleinere) Airbus A318 beim Leergewicht erheblich mehr wiegt als die schwerste Version der MD-83 leer auf die Waage bringt.