Zurück zum Hauptartikel "Türen der MD-80"
Jede MD-80 verfügt über vier Notausstiege über den Tragflächen. Je zwei Ausstiege befinden sich auf jeder Kabinenseite und der Abstand zwischen den beiden Notausstiegen ist so ausgelegt, daß Platz für ein Kabinenfenster zwischen den Luken eingeräumt wird. Der Abstand an einer Sitzreihe auf Höhe eines Notausstieges ist meistens größer als bei den anderen Sitzreihen. Einige MD-80-Betreiber lassen auch bewusst einen Sitzplatz entfernen, so dass sehr viel Platz direkt vor einem Notausstieg geboten wird. Bei Fluggästen sind die Sitze an Notausstiegen aufgrund des zusätzlichen Platzes sehr beliebt. Die Auslegung, Größe und Positionierung der Notausstiege ist behördlich genauso wie bei den anderen Türen exakt vorgeschrieben. Falls die Informationen stimmen, darf laut der FAA der maximale Abstand zwischen den Notausgängen 18,3 m (60 Fuß) nicht überschreiten.
Je nach Fluggesellschaft existieren Einschränkungen bei der Vergabe solcher Plätze. Sitze, die sich direkt an einem Notausstieg befinden, können oftmals nicht gesondert gebucht werden und Fluggäste unter 16 Jahren, Senioren, sehr füllige Passagiere und Menschen mit Behinderungen dürfen aus Sicherheitsgründen und im Interesse ihrer eigenen Sicherheit an solchen Sitzplätzen nicht platziert werden.
Bei professionellen Fluggesellschaften erfolgt für Fluggäste an Notausstiegsreihen vor dem Abflug eine separate kurze Einweisung, nachdem gefragt wurde, ob man in einem Notfall bei der Evakuierung helfen würde. Zusätzlich wird zumeist noch einmal auf die Sicherheitsinstruktionen, Briefingcards für Passagiere an solchen Sitzreihen und/oder aufgeklebten Informationsgrafiken hingewiesen.
Der Notausstieg bei einer MD-80 verfügt über einen Hebel, der sich rechts oben befindet. Dieser Hebel ist in der Ausstiegsverkleidung eingelassen und diese Mulde ist so angepasst, daß genug Platz vorhanden ist, damit man mit einer (rechten) Hand unter den Hebel greifen kann. Dieser Hebel ist links mit dem Öffnungsmechanismus verbunden und lässt sich auf der rechten äußeren Seite zu sich heranziehen und verbleibt auch in der geöffneten, dann hervorstehenden Position.
Mit der anderen Hand greift man gleichzeitig in eine dafür vorgesehene Einbuchtung unter dem Kabinenfenster. Die Bedienung eines Notausstiegs ist auch für Laien denkbar einfach - wenn man sich vorher mit der Charakteristik vertraut gemacht hat. Die Luke fällt in den Kabinenraum und je nach Auffassung der Fluglinie, muss man den Ausstieg dann hinauswerfen oder auf die Sitzreihe legen. Danach ist im Idealfall der Fluchtweg frei.
Diese Notausstiege sollten nicht benutzt werden, wenn man von innen erkennen kann, dass sich außerhalb der Luke Feuer und/oder Trümmer befinden. In einer solchen Situation soll man einen alternativen Notausgang wählen.
Je nach gesetzlicher Lage und internen Regelungen kann man beobachten, dass Piloten einen solchen Notausstieg öffnen und dann auf der Tragfläche den Zustand der Oberfläche feststellen. Dies erlauben anscheinend einige Unternehmen, während andere Fluggesellschaften dies offiziell strikt untersagen, da deren Wartungspolitik vorschreibt, dass nach jedem Öffnen einer solchen Luke eine spezielle Kontrolle durchgeführt werden müsste.
Bei der MD-90 ist der Abstand zwischen den Notausstiegen größer, erkennbar auch daran, dass zwei Kabinenfenster zwischen den beiden Ausstiegen zu sehen sind.