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Bordküchen der MD-80

Die Versorgung der Passagiere mit Catering erfolgt durch Bordküchen, in denen das Kabinenpersonal u.a. die Trolleys präparieren. Diese Bordküchen-Einheiten können sich in Größe und Auslegung sehr stark unterscheiden, konzentrieren sich aber bei ziviler Nutzung einer MD-80 ausnahmslos auf den vorderen und/oder hinteren Bereich der Kabine. Die Versorgung der Bordküchen kann ohne Störung von Verkehrswegen durch Passagiere erfolgen. Bordküchen können sich in der Größe und Auslegung sehr stark unterscheiden und reflektieren das Servicekonzept der Fluggesellschaft. 

Geöffnete Servicetür am Beispiel einer MD-80 der Spanair/Courtesy: Lukas Vetter
Geöffnete Servicetür am Beispiel einer MD-80 der Spanair/Courtesy: Lukas Vetter

Die Kabine der MD-80-Serie bietet je nach individuellen Kundenbedürfnissen ausreichend Raum Bordküchen. Diese befinden sich nahezu ausschließlich im vorderen und/oder hinterem Bereich der Passagierkabine. Die Ver- und Entsorgung des Catering erfolgt zumeist über die zur Verfügung stehenden Servicetüren im vorderen rechten Bereich und über die hintere linke Servicetür (bei der MD-87 nur bei den für Austrian Airlines einst hergestellten Exemplaren).

 

Die Funktionalität der Bordküchen unterliegt ebenfalls Kundenwünschen. Voll ausgestattete Bordküchen halten nicht nur Stauraum vor, sondern bieten auch Möglichkeiten für das Aufwärmen von Speisen. Zumeist bieten Bordküchen auch Einrichtungen für das Erhitzen von Wasser und die Zubereitung von Kaffee, zumeist in Kombination eines Heißwasserboilers. Das mehrheitlich schon vor dem Beladen vorbereitete Catering wird in Trolleys verstaut und bieten eine sehr platzsparende Möglichkeit der Lagerung. Eine möglichst optimale Raumausnutzung ist auch bei der Konzeption einer Bordküche überaus wichtig.

Zwei Trolleys in der vorderen Bordküche einer MD-83 der Jetsgo/Courtesy ex Super80-CREW
Zwei Trolleys in der vorderen Bordküche einer MD-83 der Jetsgo/Courtesy ex Super80-CREW

So bieten Bordküchen in Kurzstreckenflugzeugen zumeist nur sehr wenig Platz. Ziel einer Bordküche ist eine zügige und effektive Versorgung von Fluggästen mit dem von einer Fluggesellschaft vorgesehenen Service. Bordküchen müssen Sicherheits- und Hygienestandards erfüllen, dürfen keine zusätzliche Risikoquelle für etwaige Gefahren darstellen. Auch müssen verstaute Gegenstände so gesichert sein, dass diese in kritischen Situationen nicht zu Wurfgeschossen werden. Dies gilt auch für die Trolleys und Behälter, die nahezu immer durch „Knebel“ gegen unabsichtliches Öffnen oder Herausrollen/-fallen gesichert werden können.

Die Größe der Bordküchen hing und hängt von den Wünschen des Betreibers ab. Historisch betrachtet fielen einige MD-80-Nutzer durch sehr große oder eine höhere Anzahl von Bordküchen auf. Erwähnt werden sollten an dieser Stelle Swissair, Austrian Airlines, Iberia (MD-87), SAS (frühere Kabinenkonfigurationen) und Finnair (je nach Konfiguration bei den früher verwendeten Bestuhlungen). Umso erstaunlicher ist es, dass Chartergesellschaften wie zum Beispiel Aero Lloyd, Airtours International oder auch die Onur Air trotz dichter Bestuhlungen und trotz erheblich kleinerer Bordküchen einen vollwertigen und umfangreichen Service anbieten konnten. Dazu gehörte nicht nur die Bevorratung von Speisen und Getränken für bis zu 172 Fluggäste (+ Kleinkinder bis zwei Jahre), sondern auch Artikel für den zollfreien Bordverkauf. Hier auf engstem Raum einen attraktiven Service zu bieten, war und ist eine Kunst für sich!

Servicetüren

Die Servicetüren dienen dienen nicht nur der Ent- und Versorgung der Bordküchen, sondern in Notfall auch als Notausgang.

Optimale Positionierungen innerhalb der Kabine

Betrachtet man frühe Vorschläge von McDonnell Douglas, dann fällt auch, dass die hintere Bordküche ursprünglich nicht im Bereich der hinteren Servicetür vorgeschlagen wurde, sondern vor den hinteren Bordtoiletten. Tatsächlich gab es MD-80-Nutzer, die diese Konfiguration anwendeten, darunter PSA, Japan Air System oder auch Adria Airways. Die große Mehrheit wählte aber eine Positionierung der Bordkücheneinheiten links und rechts der hinteren Servicetür. Diese Konfiguration bietet einige gewichtige Vorteile:

  • es wird ein separater Bereich geschaffen
  • die Kücheneinheiten liegen sehr nah an der Servicetür
  • Arbeitsabläufe in der Bordküche werden durch Fluggäste nicht gestört

Ein möglicher Vorteil der frühen Version mit Bordküchen vor den Toiletten könnte die Überlegung gewesen sein, dass der durch die Hecktriebwerke lautere Heckbereich durch diese Kücheneinheiten genutzt und diese Galleys zusätzlich auch als schalldämpfend eingestuft wurden.

 

Eine Besonderheit waren die hinteren Bordküchen bei den MD-80 der Swissair und Austrian Airlines, die durch ihre Konfiguration einen zum Heck hin länglichen, von den Passagieren abgeschotteten Bereich darstellte.

 

Im vorderen Bereich wurden zumeist links und rechts der vorderen, rechten Servicetür Bordküchenelemente installiert. Dieser Bereich bot einen separaten Arbeitsbereich, direkt gegenüber dem Eingangsbereich vor dem Hauptzugang. Optional wählten auch diverse Unternehmen erheblich größere Bordkücheneinheiten, die sich dann entweder auf der rechten Seite hinter den schon vorhandenen Einheiten anschloss oder es wurde auf der linken Seite in Flugrichtung eine weitere Einheit installiert, die oft in Kombination mit der vorderen Bordtoilette eingeplant wurde.

Fotografische Eindrücke von Bordküchen in MD-80:


N943DL
Atlanta GA Airport 8/4/13

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