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Die vordere linke Tür ist der Hauptzugang einer MD-80. Die Türschwelle befindet sich 222,8 cm über dem Erdboden. Die vordere linke Einstiegstür verfügt über einen Türhebel, der sich im geschlossenen Zustand auf 9 Uhr-Position befindet. Steht man in der Kabine vor dieser (geschlossenen) Tür, so muss man den Türhebel in Richtung der auf der Türverkleidung aufgeklebten Pfeile drehen.
Schon die Bewegung des Hebels aus der ruhenden 9 Uhr-Position lässt die Tür ein wenig aus dem Türrahmen und in den Innenraum bewegen. Bewegt man den Hebel weiter im Uhrzeigersinn, dann bewegt sich der (in Flugrichtung) vordere Türteil in die Kabine. Der Türhebel muss in die "OPEN"-Position (ca. 1 Uhr-Position) gedreht werden, damit die Tür zuerst weiter in die Kabine und dann nach außen geschwungen werden kann. Die Mechanik der doppelten Türaufhängung soll diese Bewegungen automatisch unterstützen. Durch Heranziehen bewegt sich die Tür aus ihrem Rahmen zuerst nach innen und schwingt dann erst nach außen. Dies geschieht mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und es wurde bei der Konzeption darauf geachtet, dass kein Spielraum für falsche Bewegungsabläufe entstehen kann. Nahezu jeder Hersteller achtet bei der Konstruktion darauf, daß eine Tür in der Regel und theoretisch "nicht falsch" bedient werden kann. Hat die Tür ihre geöffnete Endposition erreicht, dann befindet sich der Türhebel in 1 Uhr-Position und die Tür ist in ihrer Position gesichert (eingerastet). Ein "Stift" sorgt dafür, daß die Tür den Rumpf nicht beschädigt. Dadurch ruht die geöffnete Tür in einer festen Position und kann nicht durch Wind bewegt werden. Bei Sturm wird aber auch bei der MD-80 angeraten, daß die Türen geschlossen werden, damit es zu keinen Beschädigungen kommt.
Beim Schließen dieser Tür müssen Flugbegleiter mit den Fingern den "Einrastmechanismus" lösen, indem sie (meistens und praktischerweise) mit der linken Hand in der dafür vorgesehenen Einbuchtung in der Türverkleidung greifen und den darin eingelassenen "Griff" beim Heranziehen der Tür ziehen. Diese Bewegung geschieht beim Schließen dieser Tür automatisch. Die Tür muss in den Eingangsbereich hineingezogen werden und bewegt sich dann durch ihre Mechanik und während der Betätigung des Türhebels (entgegen des Uhrzeigersinns) in den Türrahmen hinein und wieder in die entgegengesetzte Richtung hinaus und in die Türzarge hinein. In der Türverkleidung befindet sich noch links eine zweite, kleine Einbuchtung für eine Hand, die beim Schließen der Tür hilfreich sein kann. So schließt sich die Tür bündig mit dem Türrahmen und der Türhebel befindet dann in der 9 Uhr-Position.
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Vor jedem Flug muss die Notrutsche noch auf Bereitschaft eingestellt werden, damit sie im Notfall auch ihren Zweck erfüllen kann. Darum müssen Flugbegleiter eine am unteren Teil des Notrutschenbehälters befindliche und mit der Rutsche vernähte und aufgehängte Leiste, in die dafür vorgesehene Verankerung im Kabinenboden unterhalb des Türbereichs einhaken. Wird bei einer Evakuierung die Tür geöffnet, dann fällt durch das Öffnen der Tür auch automatisch die Rutsche aus dem Behälter und muss nur noch durch Auslösen einer Patrone aktiviert werden. Dies erfolgt, wenn man an einer Leine zieht. Ein Manometer zeigt an, ob der erforderliche Druck der Patrone vorhanden ist. Ein Sichtfenster für die Anzeige ist am oberen rechten Teil des Notrutschenbehälters zu sehen. Wichtig ist natürlich auch, daß die Flugbegleiter die Leiste vor dem regulären Öffnen der Tür wieder vom Kabinenboden lösen. Sonst würde man beim Öffnen der Tür unabsichtlich und unnötig die Notrutsche entfalten. Außerdem gilt es, dass sich ein Kabinenmitglied vergewissert, daß sich vor der Tür nichts befindet, keine Gefahr besteht oder ein Gatefinger/Treppe bereit steht. Je nach Fluggesellschaft kann man das manuelle Aktivieren der Notrutschen (vor dem Losrollen) durch einen Kurzbefehl über die Bordsprechanlage seitens eines Kabinenmitglieds an alle anderen Flugbegleiter an ihren jeweiligen Stationen hören (oft und gerne "all doors to automatic") . Dabei ist die Umsetzung bei der MD-80/-90, Boeing 717 und DC-9 (und beispielsweise Boeing 737) nicht automatisch, sondern manuell. Bei Airbussen oder auch der Boeing 757 geschieht die Aktivierung tatsächlich durch das Umlegen eines Minihebels).
Während der Produktionszeit wurde ab ca. 1988 die Türverkleidung serienmäßig durch eine zeitlos gestaltete Version repräsentiert. Zuvor wurde die von der DC-9 her bekannte Variante genutzt:
Obwohl es im Interesse der Sicherheit wäre, so existiert kein einheitlich identisches System von Türen bei Flugzeugen unabhängig vom Hersteller. Flugzeugtypen unterscheiden sich somit auch sehr oft bei der Bedienung der Türen im Normal- wie auch im Notfall. Jeder Hersteller wird zwangsläufig die von ihnen gewählte Option als beste Lösung betrachten. Unabhängig davon darf man festhalten, dass das gewählte Türdesign für die MD-80 unmissverständlich ist und einer Logik folgt, die universell in allen Kulturkreisen verstanden wird. Auch kann es im Normalfall und nach Training zu keinen Falschbedienungen kommen, wie dies zum Beispiel über die relativ neuen Türen von Embraer 170 bis Embraer 195 angeblich berichtet wird.
Rein von der Ästhetik besticht die letzte Originalversion für die MD-80/-90 und 717 mit glatter Türverkleidung durch Schlichtheit, klare Linien, Formen und zeitloses Design im Detail. Auch hier setzten McDonnell Douglas im Design eine angenehme Lösung für eine sehr pragmatische Funktion um. Wichtig erscheint auch die einfach umzusetzende Reinigung der Oberflächen und schnellen Sichtbarkeit von eventuellen Schäden. Die rechts zu sehende Zeichnung betont bestimmte Originalelemente: ein mittig angeordneter schön geformter Türhebel, ein ausreichend großes Bullauge, rechts ein Griff mit Mechanik zur Auslösung der Sicherung der Tür im geöffneten Zustand und links eine kleine Handmulde als Hilfe beim Heranziehen der Tür. Als unmißverständliches Zeichen zwei Pfeile zum Anzeigen der Bewegungsrichtung des Hebels zum Öffnen. Unterhalb des Hebels der Notrutschenbehälter mit Leiste und Kontrollfenster für die Patrone zum Auslösen der Rutsche im Notfall. Der grau gehaltene Gummiwulst ist nicht essentiell wichtig, sorgt aber u.a. für eine Minderung von Windgeräuschen. Bei diversen MD-80 fehlt dieser Wulst und dann kann man beim genauen Hinsehen von innen sehen, dass die Tür im oberen Bereich nicht dicht abschließt. Dies ist kein Konstruktionsfehler: bei steigendem Kabinendruck wird die Tür in den Rahmen gedrückt und schließt dann wasser- und luftdicht. Unerfahrene Flugbegleiter sollen unbestätigten Informationen nach die "Cockpitbesatzung besorgt vor dem Abflug informiert haben, dass die Tür nicht richtig geschlossen wäre und die Sonne durch einen ganz kleinen Schlitz scheinen würde".
Der korrekt geschlossene oder geöffnete Zustand der Türen wird übrigens im Cockpit visuell über Lämpchen angezeigt. So kann auch die Cockpitbesatzung kontrollieren, ob die Türen ordnungsgemäß geschlossen sind.
Hier wurde schlicht das Öffnen einer MD-80-Tür (mit alter Türverkleidungsversion) gefilmt:
Dieses Schulungsvideo zeigt sehr deutlich, dass die Tür der Boeing 717 identisch mit der Tür einer MD-80 ist:
Theoretisch sorgt die Mechanik dafür, dass eine Tür keine "falschen Bewegungen" zulässt. In der Realität geschieht dies aber immer wieder und dieses kurze Video zeigt am Beispiel einer Boeing 737-Tür, wie im Alltag der Schließvorgang nicht so sauber umgesetzt wird, wie gewünscht. Dieses Video zeigt auch, wie stark im Grunde die Tür als ständig genutzte Komponente beansprucht wird. Das Video sollte aber meiner Meinung nach nicht falsch interpretiert werden. Das System der Boeing 737-Tür (und auch bei der MD-80 und nahezu allen anderen gängigen Flugzeugtypen) sorgt dafür, dass die Tür nicht fälschlicherweise eine geschlossene Position annehmen kann. Die Tür ließ sich nicht schließen und musste korrigierend teilweise wieder geöffnet werden.
Nach dem Schließen setzte die Flugbegleiterin weitere obligatorische Sicherheitsmaßnahmen um: die Dame befestigte das Markierungsband über das Bullauge (zum Anzeigen für Personen außerhalb der Tür, dass die Notrutsche aktiviert ist) und hat danach die Notrutschenleiste ("girt bar") in die dafür im Boden vorgesehenen Halterungen eingehakt. Danach wurde beim Öffnen die Notrutsche aus dem Behälter fallen. Dieses System findet auch bei der MD-80-Serie Verwendung.