Zurück zum Hauptartikel: "Kabinenseitige Aufrüstungen bei MD-80"

Die Delta Air Lines setzte ab ca. 2004 bis wahrscheinlich Spätsommer 2006 oder Frühsommer 2007 ein ambitoniertes Modernisierungsprogramm der Kabinen ihrer damals aus 120 Flugzeugen bestehenden MD-88-Flotte um. Die Umrüstung jeder einzelnen MD-88 beanspruchte minimal fünf Tage Aufenthalt in einer Werft. Das Ergebnis dieser Aufrüstung darf als optisch beste Aufwertung einer MD-80-Kabine gewertet werden. Die Umrüstung erfüllte mehrere Anforderungen an veränderte Marktbedingungen und Bedürfnisse von Fluggästen. Hier seien eine gezielte Gewichtsreduzierung und zum Beispiel die Installation neuer Gepäckfachklappen genannt.

Links sieht man eine MD-88-Kabine mit Original-Gepäckfachklappen, rechts die Aufnahme einer MD-88 nach der Umrüstung mit neuen Gepäckfachklappen und neuen Sitzplätzen.

Zweifellos wurde im Zuge der Umrüstung auf eine Reduzierung des Gewichts geachtet. Leider liegen mir keine Informationen über die erzielten Gewichtseinsparungen vor. Sehr wage wird berichtet, dass alleine der Ausbau der Öfen in der hinteren Bordküche dem Gewicht von „24 Flaschen“ entsprachen. Flottenübergreifend würden pro Jahr „244.000 US Dollar an Kerosin gespart werden“. Der Wegfall der zwei Öfen entsprach auch dem veränderten Servicekonzept von Delta Air Lines. Die Öfen waren schlicht überflüssig, da auf den meisten MD-88-Flügen aufgrund der Flugdauer gar keine warmen Speisen für die Economy Class mehr vorgesehen waren. Die Zubereitung von warmen Speisen für die First Class konnte weiterhin durch Öfen in der vorderen Bordküche erfolgen. Die hintere Bordküche bot nach dem Ausbau selbstverständlich mehr Stauraum für anderweitiges Catering.

Erheblich mehr Gewicht konnte wahrscheinlich durch Installation neuer Sitze eingespart werden. Die neuen Sitzbezüge ähnelten außerdem dem Obermaterial Leder. Dadurch konnte der Pflegeaufwand gegenüber Stoffbezügen reduziert werden. Delta Air Lines entschieden sich für ein „frisches Blau“. Zu guter Letzt wurden bei der Umrüstung der Gepäckfächer höchst wahrscheinlich leichtere Gepäckfachklappen eingebaut. Insgesamt müssen sich spürbare Gewichtseinsparungen ergeben haben.

Im Zuge des Umrüstungsprogramms wurden auch die Teppiche und Wandverkleidungen an den Bordküchen sowie Bordtoiletten erneuert. Wahrscheinlich konnte auch hier gewicht eingespart und die Kabine visuell an den neuen Standard angepasst werden.

Aufmerksame Fluggäste werden eine umgerüstete MD-88 sofort an den neuen Gepäckfachklappen erkannt haben, unabhängig von den neuen Obermaterial der Sitze. Die Gepäckfachklappen erlaubten durch ihre alternative Form ein größeres Gepäckfachvolumen mit der Möglichkeit, die üblichen und mittlerweile sehr populären und genormten Rollkoffer (mit Erlaubnis zur Mitnahme in die Kabine) zu verstauen. Die neu geformten Gepäckfachklappen wirken optisch sehr angenehm und durch ihre Form zeitlos.

Das sehr positive Ergebnis der neuen MD-88-Kabine begründet sich primär in der Tatsache, dass Delta Air Lines sehr bewusst die Original-Kabinenwände nicht ersetzten und dadurch der klassische Charme einer MD-80-Kabine erhalten blieb. Auch wurde die flache Kabinendecke beibehalten und dadurch optisch eine breitere Kabine suggeriert. Weiterhin präsentiert sich somit eine MD-88 bei Delta Air Lines mit dem Fensterdesign, welches von McDonnell Douglas seit Einführung der MD-80 ab 1980 verwendet wurde und die Zeitlosigkeit unterstreicht. Das Ergebnis dieses Umrüstungsprogramms darf als ausgewogen, praktikabel und sehr gelungen betrachtet werden.

Das überaus gelungene Ergebnis einer umgerüsteten MD-88-Kabine!