Zurück zum Seite "Fenster der MD-80"
Die Windschutzscheiben einer MD-80 bestehen aus hochfestem, entspiegelten und verzerrungsfreiem Acrylglas. Jede MD-80 verfügt über neun Cockpitfenster. Zwei dieser Fenster sind als „Augenbrauenfenster“ bekannt, die der MD-80 ein sehr charakteristisches Gesicht geben. Diese beiden Fenster befinden sich oberhalb der anderen Cockpitscheiben und waren einst von der US-Luftfahrtbehörde FAA vorgeschrieben, da diese Fenster bei Notsinkflügen und steilen Kurven für eine bessere Sicht für die Piloten sorgen sollten. Mittlerweile sind diese Fenster (und die Anforderung) überflüssig geworden und oftmals sieht man, daß Cockpitbesatzungen die oberen Augenbrauenfenster mit Safetycards oder anderen Materialien zustopfen, damit die Sonne nicht so ins Cockpit scheinen und dadurch blenden kann. Die vorderen Cockpitfenster sind 38 Millimeter dick.
Einen Überblick mit englischen Bezeichnungen der einzelnen Fenster bietet diese von mir angefertige Grafik:
Das Design und die Anordnung der Cockpitfenster spiegelt sehr deutlich die Anforderungen der 1960er wieder. Einige der damaligen Forderungen sind heute obsolet und dies ist einer der Gründe, warum heutige Cockpitfensteranordnungen teilweise eine erheblich veränderte Auslegung haben.
--> Zum Hauptartikel: "Beheizung der Cockpitscheiben"
Das "Center windshield" und die beiden Fenster links und rechts dieser mittig angeordneten Scheibe werden beheizt, damit diese im Falle von Vogelschlag etc. eine hohe Festigkeit bieten. Alle Fenster sind mit Sensoren ausgestattet und können von innen gegen Beschlag beheizt werden.
Das "Capt´s windschield" und "Copilots windschield" bietet je einen Scheibenwischer. Diese Wischblätter können zweistufig eingestellt bedient werden und sind mit hohem Druck auf die Schibe gepresst. Dies ist technisch notwendig, damit die Scheibenwischer bei hohen Fluggeschwidnigkeiten nicht so flattern wie beim Trocknungsvorgang eines Autos und ihren Scheibenwischern in einer Waschanlage.
Zumindest bei der MD-80 wird zusätzlich zu den Wischblättern auch ein "Rain-Repellent-System" angeboten. Modernere Flugzeuge werden wohl noch ganz andere Hilfen bieten und/oder es werden
heute andere Techniken eingesetzt.
Unter Starkregen-Bedingungen kann die MD-80-Cockpitbesatzung auf dieses System zurückgreifen, falls die Wischblätter nur noch mit Mühe die Wassermassen wegschieben können. Zwei Düsen spritzen
dann auf Wunsch eine chemische Flüssigkeit unter hohem Druck auf die Cockpitscheiben von Pilot und Co-Pilot und es entsteht ein wasserabstoßender Film, der auch unter schlimmsten Bedingungen etwa
für 10 Min. für klare Sicht sorgt. Es handelt sich aber nicht um eine (z.B. von Autos bekannte) Scheibenwaschanlage, denn dieses System darf bei trockenen Scheiben nicht angewendet werden. Es
würden nur Schlieren entstehen und die Sicht beeinträchtigt werden.