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2+3 oder 3+2?

Bei der Bestuhlung für nur fünf Fluggäste pro Sitzreihe wählte die Mehrheit der MD-80-Betreiber in Flugrichtung eine Anordnung mit zwei Sitzplätzen links und drei Sitzplätzen rechts. Einige wenige - sehr prominente - Nutzer wählten aber auch eine Anordnung mit 3+2 in Flugrichtung und dieser Artikel geht auf mögliche Gründe ein.

Zwei Sitze links und drei Sitze rechts

Die 2+3-Bestuhlung in Flugrichtung wurde und wird am häufigsten bei der MD-80-Serie verwendet. Unabhängig von den unbestreitbaren Vorteilen und Komfortzuwachs einer Sitzreihe mit nur fünf Sitzplätzen, so bietet diese Anordnung in Verbindung mit optimal angeordneten Serviceeinheiten wie zum Beispiel Bordküchen, Bordtoiletten und Stauräumen ein sehr hohes Maß an Passagierkomfort für Kurz- und Mittelstrecken. In Verbindung mit der insgesamt sehr ruhigen Kabine haben McDonnell Douglas fortwährend den hohen Komfort dieser Kabinenauslegung hervorgehoben. Bei einer Konfiguration mit zwei Sitzplätzen links und drei Sitzplätzen rechts wurde und wird zumeist die Nummerierung A + C für den Doppelsitz verwendet, während die Sitzplätze der Dreierreihe die Nummerierungen D + E + F erhalten. Diese Nummerierungen geben jedem Buchungssystem die grundsätzliche Auskunft, ob es sich um einen Sitzplatz am Gang (C + D) , am Fenster (A + F) oder um einen Mittelsitz (E) handelt. Der Buchstabe B (für einen Mittelsitz) sollte in der Regel bei so einer Konfiguration nicht verwendet werden, da dadurch der Sitzplatz C zu einem Mittelsitz degradiert werden würde und nicht sofort ersichtlich sein würde, dass es sich um einen Sitzplatz am Gang handelt. Folgendes Foto zeigt eine MD-88-Kabine der Onur Air mit der populären 2+3-Anordnung und hier in maximaler Bestuhlungsversion für 172 Fluggäste für den Charterbetrieb:

Die Anordnung mit 2+3 in Flugrichtung wird am häufigsten verwendet/Courtesy: Pekka Lehtinen
Die Anordnung mit 2+3 in Flugrichtung wird am häufigsten verwendet/Courtesy: Pekka Lehtinen

Nummerierung der Sitzreihen

Jede Sitzreihe besitzt eine Nummer, die in Flugrichtung von vorne nach hinten in nahezu allen Fällen aufsteigend ist. Die Information „Sitzplatz 2E“ würde somit bedeuten, dass für den Fluggast der Mittelsitz in der zweiten Sitzreihe reserviert ist.  Der Sitz " 23D" wird erheblich weiter hinten in der Kabine liegen und einen Sitzplatz am Gang darstellen. Aus kulturellen Gründen fallen mitunter bestimmte Zifferkombinationen weg. So fehlt mitunter die Sitzreihe 13, aber auch manchmal die Sitzreihe 17 oder andere Kombinationen. Bei separaten Kabinenaufteilungen mit einer First Class und einer Economy Class wird oft eine Nummer übersprungen, zum Beispiel für die First Class mit zwei Sitzreihen die Nummern 1 und 2, hinter der Kabinentrennwand erhält dann die erste Reihe in der Economy Class die Nummer 4.

Drei Sitzplätze links, zwei Sitzplätze rechts

Mehrere historisch betrachtet sehr wichtige Nutzer der MD-80-Serie fallen u.a. durch ihre alternativ gewählte Konfiguration mit drei Sitzplätzen links und zwei Sitzplätzen rechts in Flugrichtung auf. Erwähnenswert sind u.a. Alaska Airlines, Austrian Airlines, Delta Air Lines, Iberia und Swissair. Bei diesen genannten Unternehmen wurde in der Economy Class die hier besprochene Konfiguration gewählt, auf dem folgendem Foto sehr schön am Beispiel (der nicht mehr bei Iberia eingesetzten) MD-87 zu sehen:

3+2-Konfiguration in Flugrichtung an Bord einer MD-87 der Iberia/Courtesy: Gustavo Bertran Gonzalez
3+2-Konfiguration in Flugrichtung an Bord einer MD-87 der Iberia/Courtesy: Gustavo Bertran Gonzalez

Diese Version bietet den großen Vorteil, dass u.a. die hintere Bordküche größer ausfallen kann, da hier die Bordkücheneinheiten in Flugrichtung betrachtet - entsprechend drei Sitzplätzen – breiter ausfallen können. Eindrucksvoll zeigte sich dies durch die gewählte Bordküchenkonfiguration bei den MD-80 der Austrian Airlines und Swissair. Diese Bordküchen konnten durch ihre breitere Auslegung als räumlich abgeschlossene Räume konzipiert und genutzt werden. Geräusche und Gerüche durch die Arbeit in der Bordküche konnten weiter reduziert, die lang gezogene Bordküche zusätzlich als Schallschlucker gegen den höheren Kabinenlärm aufgrund der Triebwerke im Heckbereich dienen. Auch konnte in diesem separat zu betrachtendem Raum das Kabinenpersonal ungestört ihre Servicevorbereitungen umsetzen, da in Normalfall kein Fluggast diesen Bereich kreuzen würde.

Alternative Bordküche bei Verwendung von 3+2-Bestuhlung/Courtesy: McDonnell Douglas
Alternative Bordküche bei Verwendung von 3+2-Bestuhlung/Courtesy: McDonnell Douglas

Der größere Bordküchenbereich entsprach tendenziell einem einst viel aufwändigeren Standardbordservice mit kostenlosen Mahlzeiten, Snacks, Erfrischungen, heißen und kalten Getränken, alkoholischen Getränken sowie Spirituosen. Der größere Stauraum war somit hilfreich und es konnte zumeist auch das Catering für den Rückflug mitgeführt werden. Einheiten für die Zubereitung von Heißwasser, Kaffee und Öfen ließen eine zeitlich sehr effiziente Nutzung und das angenehme Arbeiten von zwei Mitgliedern des Kabinenpersonals zu. Auch war ausreichend Platz für Trolleys und Stauschränke vorgesehen.

Diese Auslegung wäre in der Bestuhlung 2+3 nicht möglich, da hier die Breite von nur zwei Sitzplätzen bei der Konzeption der hinteren Bordküche berücksichtigt werden müsste und eine solche Bordküche ohne Änderung der gegenüberliegenden Dreier-Reihe den Mittelgang versperren würde.

Diverse Fluggesellschaften boten auch ohne diese großen Bordküchen und bei Standard-2+3-Bestuhlung einen ebenfalls aus heutiger Sicht recht umfangreichen Service an. Hier seien als europäische Unternehmen Alitalia, Finnair und SAS genannt. Während Alitalia als Paradebeispiel für eine 2+3-Bestuhlung und Auslegung der Bordküchen dienen sollte, so fielen SAS und Finnair bei ihren früher gewählten Kabinenkonfigurationen durch teilweise ebenfalls sehr großzügige hintere Bordküchen auf. Hier wurde aber die Option gewählt, dass man zumeist eine zusätzliche (hintere) Bordkücheneinheit positionierte und dadurch zwei Arbeitsbereiche entstanden, die ebenfalls unabhängig von Bewegungen der Passagiere genutzt werden konnten. Bei dem Kabinenplanausschnitt der SAS MD-81 kann man sehen, dass bei der damals 156-sitzigen MD-82 die hintere Bordkücheneinheiten dem Standard vieler MD-80 entsprachen, die damals 130-sitzige MD-81 erweiterte Einheiten geboten hat.

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