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TWA und die MD-87

TWA MD-87-Modellzeichnung/Courtesy: McDonnell Douglas
TWA MD-87-Modellzeichnung/Courtesy: McDonnell Douglas

McDonnell Douglas versuchten ab Mitte der 1980er die MD-87 mehrheitlich bei bestehenden MD-80-Betreibern zu vermarkten - so auch bei der TWA. Die traditionsreiche US-Gesellschaft sollte nicht zum Betreiberkreis der MD-87 gehören, baute aber bis Ende 1999 die drittgrößte MD-80-Flotte überhaupt auf!

Entscheidung zugunsten der MD-82

Im Herbst 1982 wurde bekannt, dass TWA und McDonnell Douglas eine Vereinbarung für ein Leasingabkommen für fünfzehn MD-82 unterzeichnet hätten. Dieser Vertrag war stark umkämpft und die Boeing 737-300 wurde einigen Quellen nach zuvor seitens der TWA favorisiert. Äußerst attraktive Konditionen des Finanzierungspakets, eine zeitlich sehr schnelle Verfügbarkeit von ausreichend MD-82 und die garantierten Leistungswerte schienen TWA ausreichende Gründe zugunsten des Zweistrahlers aus Long Beach gewesen zu sein. Indizien weisen darauf hin, dass TWA attraktive Vertragskonditionen erhielten, die denen des Deals zwischen American Airlines und McDonnell Douglas für 20 Super 80 sehr ähnelten.

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Schleppende Flottenerneuerung

Trotz der Entscheidung zugunsten der MD-82 verstärkte sich aufgrund von zahlreichen Faktoren bis Ende der 1980er das Problem einer zunehmend alternden Flotte. Entscheidungen der Geschäftsführung, die Übernahme der Ozark Air Lines und eine insgesamt schlechte finanzielle Situation konnten trotz Lieferung fabrikneuer Flugzeuge kaum kompensiert werden. Die Integration von Ozark Air Lines führte u.a. dazu, dass TWA (wieder) ein DC-9-Betreiber wurde und dies mit fast 60 Einheiten. Die DC-9-Flotte war teilweise schon relativ betagt, sollte aber in den 1990ern nicht da sgrößte Problem der TWA darstellen. Es gilt als wahrscheinlich, dass McDonnell Douglas der TWA in dieser Phase die MD-87 als Ergänzung oder gar Ersatz der DC-9 präsentierte.

Lieferung neuer MD-80

TWA konnten sich aber für die MD-87 nicht erwärmen und setzen eher die Politik um, nach Möglichkeit kleinere MD-80-Stückzahlen fabrikneu anzumieten oder anderweitig finanziert zu übernehmen und die DC-9-Flotte mit den MD-80 zu ergänzen. Die Ausrichtung der Flottenstruktur auf DC-9 und MD-82/-83 wurde seitens der TWA als praktikabelste Lösung angesehen.

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Zusätzlich DC-9-50

Ab 1993 übernahmen TWA Douglas DC-9-50, die direkt den Ersatz der letzten verbliebenen Boeing 727-100 ermöglichten. Recht zeitnah konnten TWA trotz erheblicher finanzieller Probleme die Anmiete fabrikneuer MD-83 vereinbaren und umsetzen. Die Ergänzung durch DC-9-50 zeigt rückblickend, dass die DC-9 für TWA Bestandteil des damaligen finanziell umsetzbaren Geschäftskozepts war. TWA setzen für die nächsten Jahre parallel u.a. die DC-9-10, DC-9-30, DC-9-40, DC-9-50 sowie MD-82/-83 ein - eine Staffelung, die exemplarisch für den Flugbetrieb mit nur einem Grundmuster sein sollte. Die Vergrößerung der DC-9-Flotte ließ sämtliche Hoffnungen für einen möglichen Auftrag für MD-87 verwelken. Gleichwohl sei angemerkt, dass zu diesem Zeitpunkt die Produktion der MD-87 schon eingestellt war.

Arbeitspferd MD-80

Die MD-80 sollte aber in Zusammenarbeit mit der DC-9 bis Ende der 1990er Jahre trotz teilweise massiver finanzieller Probleme eine stetig größere Rolle bei TWA einnehmen. So konnte bis Mitte der 1990er die MD-80-Flotte auf 51 Einheiten vergrößert werden und das Unternehmen kam ihrem Ziel etwas näher, schrittweise weitere Boeing 727-200 zu ersetzen. Die DC-9 und MD-80 sollten das Arbeitspferd auf der Kurz- und Mittelstrecke der TWA sein, später sogar eventuell ergänzt durch MD-90. Letzerer Plan wurde aber nicht weiterverfolgt.

Letzter Auftrag für MD-80

Im April 1998 erteilten TWA den historisch letzten Auftrag für 24 zusätzliche MD-83. Zusammen mit weiteren zuvor vereinbarten Verträgen für die Übernahme von gebrauchten und fabrikneuen MD-80 vergrößerte sich die MD-80-Flotte bis Anfang 2000 auf 103 Flugzeuge! TWA waren somit hinter American Airlines und Delta Air Lines der drittgrößte Nutzer der MD-80. Als Ersatz ihrer betagten DC-9-Flotte entschieden sich TWA im Dezember 1998 für bis zu 100 Boeing 717. Die ambitionierten Pläne konnten TWA nicht mehr umsetzen, aber dieser Gesellschaft gebührt ein sehr spezieller Platz im Zusammenhang mit den hier beleuchteten Flugzeugtypen. Die DC-9/MD-80 und Boeing 717 bewährten sich bei TWA als eine der wenigen beständigen Eckpfeiler des Unternehmens.

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