Zurück zum Hauptartikel: SAS Scandinavian Airlines
Obwohl SAS ein treuer Betreiber von McDonnell Douglas-Flugzeugen waren und mit schwindender Flottengröße sind, so stellte diese Fluggesellschaft erst relativ spät (ab 1985) die MD-80 in Dienst, da das damalige Management eigentlich einen völlig neuen Weg beschreiten wollte. Dieser Plan drehte sich u.a. um ein "PPP-Flugzeug".
Es gab viele Ursachen für die Gedankenspiele einer Neuorientierung bei der SAS. 1981 übernahm Jan Carlzon die Führung von SAS und oberstes Gebot von Carlzon war es, die SAS neu zu strukturieren und die Unternehmensphilosophie radikal an veränderte Bedingungen anzupassen. Der Passagier sollte absolut im Mittelpunkt stehen, hier besonders vollzahlende Geschäftsreisende.
Die Devise bei SAS hieß: „Häufige Flüge mit kleinen Flugzeugen, vollständige Ausrichtung auf den Geschäftsreisenden“. Der Anteil an (wenig ertragreichen) Touristen sollte reduziert
werden, wobei auch weiterhin Restplätze je nach Buchungslage zu attraktiven Flugpreisen zur Verfügung stehen sollten. Der große Unterschied war, daß SAS nicht mehr mit solchen Angeboten warb. Die
Flotte wurde an die neue Geschäftspraktik angepasst und Überkapazitäten massiv abgebaut. Alle damals aktuell eingesetzten Flugzeugmuster standen zur Disposition. Dazu gehörte somit auch die sehr
große DC-9-Flotte.
SAS wollte ein „PPP“ - ein „Passenger-Pleasing-Plane“. Dieses Konzept für ein passagierfreundliches Flugzeug lag der SAS sehr am Herzen und Vertreter der Luftfahrtgesellschaft wendeten sich an Boeing, McDonnell Douglas und Airbus mit ihren Skizzen. Das Konzept zeigte, daß das neue Flugzeug breiter als hoch sein sollte, das dadurch geringere Volumen des Frachtraumes nahm man gerne in Kauf. SAS lockte mit einem Auftrag von 100 Flugzeugen, falls ein Hersteller diese Ideen umsetzen würde. Die Versuche von SAS waren vergeblich, denn alle großen Hersteller argumentierten, daß es günstiger, wirtschaftlicher und einfacher ist, Rümpfe weiterhin als Röhre zu fertigen und nicht als Ellipse mit zwei Gängen in der Kabine. Die Konsequenz war, daß SAS sich nach konventionellen Flugzeugen umschauen musste. Zuerst führte SAS aber eine radikale Neuausrichtung der Flotte durch.
Dazu gehörte die raschmöglichste Ausmusterung der Airbus A300 (einer der jüngsten Flottenvertreter überhaupt in der damaligen Flotte von SAS!) und der Abschied von der Boeing 747. SAS konzentrierte ihre Flotte auf die DC-9-20/-40 und DC-10, während die letzten DC-8 bis Mitte der 1980er Jahre die Flotte verließen.
Der Hauptgedanke war, daß alle Investitionen in den Kundendienst (und somit vorerst NICHT in die Investition von neuen Flugzeugen) gesteckt werden sollten. SAS sollte pünktlich sein und ihre Flugverbindungen mit kleineren Flugzeugen öfter bedienen. Es wurde massiv in den Passagierkomfort investiert und nur weitere Investitionen in das vorhandene Fluggerät durchgeführt, sofern sich dadurch die Sicherheit erhöhen ließ. Die Kabinen der DC-9 wurden auf MD-80-Standard aufgewertet und die Euro Class (eine Business Class) eingeführt. Ein verändertes Erscheinungsbild der SAS wurde 1983 vorgestellt und sollte ein überaus gelungenes Ergebnis sein.
Ein Grundgedanke des SAS-Managements war es, daß sich der durchschnittliche Fluggast nicht für die technischen Details eines Flugzeuges interessiert, sondern eher das Erscheinungsbild einer Fluggastkabine und der Bordservice während eines Fluges. Vielen Passagieren ist es schlicht egal, womit sie fliegen und ein erheblicher Anteil der Reisenden weiß gar nicht, welches Flugzeugmuster sie zu ihren Ziel fliegt. Das Konzept der SAS ging auf. In den 1980er Jahren mutierten SAS zur bevorzugten Fluglinie für Geschäftsreisende in Europa und die Flotte wurde bis Anfang der 1990er Jahre auf zwei (!) Grundmuster reduziert.
Neben den DC-9/MD-80 wurden nur noch Boeing 767 eingesetzt, die DC-10 ersetzten.
Ab Mitte der 1980er bis Ende der 1990er stellte die MD-80-Serie bei SAS das Hauptmodell auf der Kurz- und Mittelstrecke dar. In diesem Zeitfenster entwickelte sich SS auch zur bevorzugten europäischen Fluggesellschaft für Geschäftsreisende, da SAS sehr starken Fokus auf die Bedürnisse dieser Kundenschicht legte, mit guten Frequenzen, gutem Bordservice, einem insgesamt sehr attraktiven Qualitätsprodukt.