Midway Airlines

IATA: ML * ICAO: MDW * Callsign: Midway

Midway Airlines MD-83/Courtesy and Copyright: md80design
Midway Airlines MD-83/Courtesy and Copyright: md80design

Die Midway Airlines nahmen am 01.11.1979 ihren Flugbetrieb mit drei 63-sitzigen  DC-9-14 auf. Zu den ersten Strecken gehörten Routen ab Chicago nach Cleveland, Detroit und Kansas City. Innerhalb von 12 Monaten wurden schon sieben DC-9 eingesetzt und das Streckennetz wurde immer weiter vergrößert. Midway Airlines sollte in den 1980er Jahren ein bedeutender Betreiber der DC-9 und MD-80 werden und der einzige US-Neukunde für die MD-87. Midway Airlines waren rückblickend ein gutes Beispiel für eine US-Gesellschaft, die nach der Deregulierung des US-Luftverkehrs einen enormen Erfolg verzeichneten, dann aber möglicherweise aufgrund ihres eigenen Erfolgs kollabierte. Midway Airlines werden mehrheitlich und rückblickend als Fluggesellschaft mit überdurchschnittlich freundlichen Mitarbeitern und soliden Servicestandards beschrieben.

Fokus auf Chicago-Midway, erste MD-80 für Midway Metrolink

Midway Metrolink MD-81/Courtesy and Copyright: md80design
Midway Metrolink MD-81/Courtesy and Copyright: md80design

Midway Airlines setzten sehr stark auf den Namensgeber – dem Flughafen Chicago-Midway. Der damals nicht besonders stark genutzte Flughafen war eines der Eckpfeiler des Erfolgs von Midway Airlines. Zumeist wurden Nonstopverbindungen eingerichtet, ein schnelles Umsteigen ermöglicht und die relative Nähe zur Innenstadt von Chicago wurde stark beworben. Midway Airlines expandierten schubweise in kürzeren Abständen durch Übernahme weiterer Douglas DC-9. Am 10.09.1983 übernahmen Midway Airlines ihre erste von zwei MD-81, die beide bei der "Midway Metrolink" zum Einsatz kamen. Midway Metrolink war eine innerhalb der Midway Airlines aktive Fluggesellschaft, die einen hochwertigen Bordservice mit reiner (?) Business Class angeboten haben soll. Die Bestuhlung soll sehr großzügig gewesen sein. 

Übernahme von Air Florida, Fokus auf die MD-80-Serie

1984 wurden Teile der Air Florida übernommen – signifikant war dadurch die daraus resultierende Expansion in die Karibik und Übernahme von Boeing 737-200. Einige Quellen verweisen darauf, dass ein Teil dieser Flüge als „Midway Express“ (?) durchgeführt wurden und hierfür sehr komfortabel konfigurierte Flugzeuge zum Einsatz gekommen sein sollen. Parallel wurde das Streckennetz konsequent ausgebaut und das Unternehmen stützte sich massiv auf ihr Drehkreuz Chicago-Midway und plante offensichtlich eine weitere rasante Expansion. Hier sollte die MD-80-Serie eine zentrale Rolle spielen, denn nach Aussage der Midway Airlines wurde dieser Flugzeugtyp u.a. aufgrund ihrer Fähigkeit geschätzt, nonstop mit voller Nutzlast ab Chicago die US-Westküste zu erreichen. Mit der MD-87 sollte es gar möglich sein, dass nonstop und mit voller Nutzlast auch Caracas/Venezuela erreicht werden könnte.

Rückgabe der beiden MD-81

Zeitlich eingrenzbar wurden beide MD-81 irgendwann im Verlaufe des Jahres 1985 an McDonnell Douglas retourniert und kamen dann bei PSA zum Einsatz. So endete die erste Einsatzphase der MD-80 nach weniger als zwei Jahren. So gesehen gehören Midway Airlines zu den sehr wenigen Fluggesellschaften, die eine Unterbrechung bei der Einsatzzeit des Flugzeugtyps aufwiesen.

Etablierung von Midway Connection und Absichtserklärung für die MD-87

1987 wurde Midway Connection etabliert, die u.a. mit der Dornier 228 ein umfangreiches Zubringernetz umsetzen sollte. Später sollte Midway Connection als einer der Erstkunden (?) des ultramodernen Turboprops Dornier 328 aufgetreten. 1987 war auch in anderer Hinsicht interessant: eine Absichtserklärung für „acht MD-87 + 28 Optionen“ wurde in einer Ausgabe der „Flight International“ am 06. Juni 1987 gemeldet. Mit dieser Absicht sollten Midway Airlines der US-Erstkunde für die verkürzte MD-87 werden. Ab November 1988 sollten die ersten MD-87 an Midway Airlines ausgeliefert werden.

Übernahme der ersten MD-87

Midway Airlines MD-87/Courtesy and Copyright: md80design
Midway Airlines MD-87/Courtesy and Copyright: md80design

Leicht verspätet wurde am 29. März 1989 die erste McDonnell Douglas MD-87 an Midway Airlines feierlich übergeben und bei der Übergabezeremonie wurde eine Großbestellung für weitere 37 MD-80 und die Vereinbarung von Optionen für  37 zusätzliche MD-80 bekannt. Da aber die damaligen Presseerklärungen teilweise widersprüchliche Angaben über die Bestellanzahl angeben, kann ich dies aktuell nicht verifizieren und deshalb sollte diese Information mit Vorbehalt berücksichtigt werden. Der damalige Auftragswert soll sich auf 900 Mill. US $ belaufen haben. Die neu bestellten McDonnell Douglas MD-80 sollten zwischen 1993 und 1997 zur Auslieferung gelangen. Diese Flugzeuge sollten die 17 im Einsatz befindlichen MD-80 ergänzen und zwischen 1993 und 1997 ausgeliefert werden. Es gilt als gesichert, dass mit der MD-87 die Boeing 737-200-Flotte ersetzt werden sollte, sehr wahrscheinlich gefolgt von der DC-9-Flotte. Es ist somit nicht abwegig, dass Midway Airlines tatsächlich planten, ab Mitte der 1990er mit einer reinen MD-80-Flotte ihren Flugbetrieb zu bestreiten, unterstützt durch die Midway Connection und ihren Dornier 328.

Bis Ende der 1980er wurde das Routensystem auf 60 Ziele in den USA, Kanada, Bahamas und US Virgin Islands ab ihren Knotenpunkten Chicago und Philadelphia bedient und die MD-80-Flotte setzte sich aus vier MD-82, drei MD-83, acht MD-87 und zwei MD-88 zusammen. Im Sommer 1988 wurden an einem normalen Werktag zum Beispiel 116 Abflüge ab Chicago zu 25 Zielorten und zusätzlich 75 Zubringerflüge der Midway Connection von 17 Destinationen nach Chicago-Midway durchgeführt. Die MD-80-Serie wurde von Midway Airlines sehr intensiv eingesetzt und jedes Flugzeug flog im Durchschnitt 11 Stunden pro Tag und somit gehörten diese DC-9/MD-80 zu den damals am stärksten genutzten MD-80. Die MD-87 bot 120 Passagieren, die anderen MD-80-Versionen 143 Passagieren Platz.

Finanzieller Kollaps

In Philadelphia wurde 1990 ein Drehkreuz die Übernahme des Eastern Air Lines-Drehkreuzes umgesetzt und Midway Airlines unterhielten schlagartig zwei Drehkreuze und ein noch größer gewordenes Streckennetz. Die Betriebskosten stiegen ebenfalls und der beachtliche Erfolg von Midway Airlines kehrte sich in eine Spirale von Verlusten um. Alleine in Philadelphia sollte USAir mit ihren dortigen Drehkreuz massive Konkurrenz bieten. Midway Airlines konnten diese Übernahme finanziell nicht verkraften bzw. die erheblichen Mehrkosten konnten nicht durch den laufenden Flugbetrieb kompensiert werden. Erhebliche finanzielle Mehrbelastungen sollten sich außerdem durch rasant gestiegene Kerosinkosten in Folge der „Golfkrise“ ergeben haben, die Midway Airlines nicht verkraften konnten. Im März 1991 musste Midway Airlines Konkursschutz (Chapter 11) beantragen und es existierten Meldungen über eine mögliche Übernahme - und Rettung - durch Northwest Airlines. Diese Rettung erfolgte nicht und Midway Airlines wurde am 14. November 1991 liquidiert (Chapter 7) und der Flugbetrieb eingestellt.

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