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Eine effiziente Bodenabfertigung und damit verbundene kurze Standzeiten zwischen zwei Flügen ist eines der Instrumente, um eine möglichst hohe Nutzung des eingesetzten Fluggeräts zu erzielen. Finnair waren dafür bekannt, ihre Flugzeuge insgesamt überdurchschnittlich stark zu nutzen. Auf einigen Inlandskursen wurden Bodenzeiten einkalkuliert, die 20 Minuten nicht überschritten! Mehrheitlich wurde auf den Inlandsflügen ein Bordservice mit Getränken und kleinen Snacks gegen Bezahlung durchgeführt. Einzig auf den längeren Flügen nach Nordfinnland wurden auch kostenlose Snacks und Getränke angeboten.

Höchst wahrscheinlich wurden die teilweise sehr kurzen Standzeiten u.a. dadurch erreicht, dass auf den Flügen aus Helsinki das "Umdrehen" der Maschine für den Rückflug ohne Neubeladung von Catering erfolgte und die Kabine nur sehr schnell für die neuen Fluggäste kontrolliert wurde. Auch nutzten Finnair bei Bedarf beide bordeigene Treppen ihrer MD-80/DC-9, um das Aus- und Einsteigen zu beschleunigen. Erst auf dem Drehkreuz Helsinki wurde eine höhere Bodenzeit eingeplant, die zum Beispiel das Erneuern von Catering, die volle Infrastruktur für die technische Betreuung sowie Betankungsvorgänge ermöglichten. Möglicherweise handelten Finnair so, wie es mindestens ein großer europäischer Niedrigpreisanbieter umsetzt: hier wird das Catering erst nach vier Flügen wieder aufgefüllt. 

Die Durchführung von Flügen mit derart kurzen Bodenzeiten setzt eine sehr gute Organisation voraus, die zumeist im Hintergrund abläuft und dann wie ein Uhrwerk ineinander greift. Zusätzlich sicherte die sehr hohe Einsatzzuverlässigkeit der MD-80 und DC-9 einen sehr hohen Standard bei der Umsetzung des Betriebs.

Die klimatische Lage Finnlands erfordert zusätzliche Maßnahmen für den möglichst reibungslosen oder nur temporär eingeschränkten Flugbetrieb unter teilweise extrem winterlichen Bedingungen. Neben technischen Modifikationen bei den eingesetzten Flugzeugen (zusätzliche Isolierungen und Heizungen etc.) und einer extra verstärkten Infrastruktur an den Flugplätzen (zum Beispiel beheizte Hangars), sind es aber auch die in Mitteleuropa vertrauten Mittel, um Verzögerungen aufgrund von Eis und Schnee zu reduzieren. Finnland orientiert sich ähnlich wie einige andere ebenfalls durch harte Winter geprägte Länder sehr wahrscheinlich durch eine Winter-Bereitschaft vom 01. Oktober bis 01. April. Hier soll sichergestellt sein, dass alle notwendige Infrastruktur auch verwendet werden kann, Ressourcen ausreichend vorhanden sind und ein längerer Schneefall nicht gleich zu einem Verkehrschaos führt oder zu erstaunlichen Reaktionen.

Jyväskylä ist eine mittelgroße Stadt mit knapp über 130.000 Einwohnern in Mittelfinnland. Linienmäßiger Flugverkehr wurde mehrheitlich von oder im Auftrag von Finnair durchgeführt, mit Linienflüge von und nach Helsinki. Die Distanz zwischen diesen beiden Städten beträgt ca. 270 Km. Bei Betrachtung von Finnair-Linienflügplänen kann man sehen, dass ein morgendlicher Linienkurs zwischen Helsinki und Jyväskyla durchgeführt wurde. Zumeist soll hier eine MD-83 zum Einsatz gekommen sein, die die meisten Jahre 155 Fluggästen Platz boten, in späteren Jahren auch 157 bis 162 Sitzplätze.

Man beachte u.a., dass die Flugzeiten sich im Laufe der Jahre veränderten, die Bodenzeit sogar von 25 auf nur noch 20 Minuten reduziert wurde! Bei diesen Flügen handelte sich um den jeweils einzigen MD-80-Kurs, den Finnair ab und nach Jyväskylä durchgeführt haben. Zusätzliche Flüge wurden zumeist im Auftrag der Finnair mit Saab 340 der Finnaviation sowie ATR72 der Kar-Air durchgeführt, abends wurde dann seitens der Finnair von Montag bis Freitag ein Kurs mit einer DC-9 durchgeführt.

Anhand der angebotenen Frequenz und Staffelung beim Angebot kann man sehr deutlich sehen, dass der hier angesprochene Morgenkurs sehr stark auf Geschäftsreisende setzte und hierfür die Kapazität der MD-83 als optimal angesehen wurde. Am Samstagen und Sonntags wurde keine MD-80 mehr eingesetzt, hier reichte für den Morgenkurs eine 34-sitzige Saab 340 aus.

Zwischen Abflug und Ankunft wurden 35 bis 40 Minuten angegeben, die Bodenzeit betrug 25 Minuten.

Hier wirkt die MD-83 beinahe größer als das Flughafenterminal ;-)

Es seit angemerkt, dass Finnair mittlerweile keine eigenen Linienflüge mehr von und nach Jyväskylä anbieten. Alle Flüge wurden vor einigen Jahren von der finnischen Fluggesellschaft "Finncomm Airlines" übernommen. Anfang August 2010 wollten auch Finncomm Airlines ihre Dienste nach Jyväskylä einstellen, wobei aber eine Vereinbarung getroffen wurde, in Zukunft gemeinsam einen Liniendienst anzubieten. Nichtsdestotrotz sanken die Passagierzahlen dramatisch.