Der kanadische Low-Cost-Newcomer Jetsgo nahm den Flugbetrieb ab ihrer Basis Montreal mit einer ersten MD-83 am 12.06.2002 auf der Route Montreal - Toronto aufgenommen. Hinter dieser Fluggesellschaft stand Michel Leblanc, ein Airline-Entrepreneur mit langjähriger Erfahrung.
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Ein Teil der MD-83-Flotte stammt aus Beständen der Korean Air und wurde von Boeing Capital geleast. Mindestens zwei MD-83 stammten aus Beständen der Reno Air. Jede MD-83 bot 160 Passagieren ausreichend Platz. Jetsgo führte mit MD-83 Low-Cost-Dienste durch und dazu gehörten die kanadischen Ziele Toronto, Halifax, Montreal, Vancouver und Winnipeg. Das Farbschema von Jetsgo fiel sehr positiv auf und hier dominierte neben einem großen Schriftzug ein Smiley-Logo auf dem Leitwerk. Hier war einer "Niedrigpreis-Gesellschaft" wirklich ein gutes Farbschema gelungen und die Farbe hellgrün wird eher selten verwendet und hob sich dadurch ab. Mit der zweiten und dritten MD-83 konnte das Streckennetz zügig erweitert werden. Ende 2002 wurden u.a. Charlottetown, Saguenay und Timmins in den Flugplan aufgenommen, auch erste internationale Dienste nach New York und Fort Lauderdale wurden eingerichtet. Im ersten Betriebsjahr beförderte Jetsgo nach eigenen Angaben rund 750 000 Passagiere bei einer Auslastung, die oftmals über die Marke von 70% sprang.
Die anscheinend hohe Nachfrage führte dazu, daß bis Mitte 2003 die Flotte auf sechs MD-83 ausgebaut werden konnte und genau 1 Jahr nach Betriebsaufnahme gab Jetsgo bekannt, daß die MD-80-Flotte verdoppelt werden soll. Mit den zusätzlichen MD-80 sollte u.a das Streckennetz in die USA ausgeweitet werden, wobei sicherlich auch das Charterprogramm ausgeweitet wurde. Jetsgo gehörte zu den wenigen Fluggesellschaften, die mit MD-80-Fluggerät Low-Cost-Dienste durchführte. In diesem Segment hatte sich bisher die Boeing 737 eindeutig durchgesetzt. Die Fluggesellschaft führt auch Charterflüge in die Karibik durch. In Kanada ist Jetsgo die einzige Fluggesellschaft, die MD-80 einsetzte und bis auf Minerve Canada (Tochtergesellschaft der Minerve aus Frankreich) kamen auch keine MD-80 für eine kanadische Airline zum Einsatz. Die nicht mehr existierende Wardair bestellte zwar Ende der 1980er Jahre die MD-88, wurde aber von Canadian Airlines übernommen. Die für Wardair vorgesehenen MD-88 wurden dann an Midwest Express (Midwest Airlines) ausgeliefert. Spätestens Ende 2003 kursierten Meldungen, daß Jetsgo Interesse an bis zu 20 Fokker 100 in Ergänzung ihrer MD-80 einsetzen könnte. Anfang 2004 schien es so zu sein, daß Jetsgo mittlerweile u.a. durch Anmiete von weiteren zwei (ex- AirLib) MD-83, insgesamt 14 MD-80 einsetzte.
Im Frühjahr 2004 wurde dann bekannt, daß Jetsgo 18 Fokker 100 von American Airlines kaufen würde. Die Fokker 100 sollten die MD-83 ergänzen. Jetsgo plante verschiedenen Meldungen nach eine erhebliche Expansion auf bestehenden Routen und plante wahrscheinlich auch die Ausweitung ihrer Dienste in den Westen Kanadas. Zwischen Montreal und Toronto wurde ein Shuttleverkehr mit bis zu 28 Flügen eingerichtet, wobei hier hauptsächlich eher die Fokker 100 und zu Stoßzeiten dann auch MD-83 eingesetzt werden sollen. Es wurde auch eine Business Class eingeführt. Mit Einführung der Fokker 100 kam es vermehrt zu operationellen Problemen im gesamten Flugbetrieb der Jetsgo. Jetsgo fiel leider in den Medien immer wieder durch glimpflich abgelaufene, aber zum Teil schwere Zwischenfälle auf.
Im März 2005 stellt Jetsgo abrupt ihren gesamten Flugbetrieb ein.