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Insgesamt kamen zehn verschiedene MD-80 bei BWIA zum Einsatz, darunter neun MD-83 und eine MD-82. Letzteres Exemplar wurde vor Lieferung der ersten MD-83 angemietet und eingesetzt, währen die MD-83-Flotte schrittweise zwischen 1986 und 1990 auf neun Einheiten ausgebaut wurde. Operationelle Anpassungen und finanzielle Probleme führten dann zu einer Reduzierung auf sieben MD-83, bevor der Ersatz durch Boeing 737-800 eingeleitet wurde und die Flotte auf fünf Flugzeuge reduziert und dann ausgemustert wurde.
Die MD-83 sollte ab 1990 das Standardmodell für BWIA auf vielen Kurz- und Mittelstrecken werden, unterstützt durch TriStar 500.
Sehr häufig wurde in den 1980ern die "TTAS" als Betreiber der BWIA MD-83 genannt. Endgültig konnte ich das Mysterium nicht klären, aber TTAS steht höchst wahrscheinlich für "Trinidad & Tobago Air Services". Über viele Jahre boten die MD-83 jeweils 131 Fluggästen sehr komfortabel Platz. Aufgeteilt war die Kabine in eine First Class mit acht Sitzplätzen und einer Touristenklasse für 123 Passagiere. Diese sehr großzügige Konfiguration ermöglichte nicht nur einen sehr hohen Gesamtkomfort, sondern verhinderte höchst wahrscheinlich auch etwaige Nutzlastprobleme, da beim Betrieb der MD-83 in dieser Auslegung 41 weniger Sitzplätze berücksichtigt werden mussten. Die MD-83 wurde aufgrund ihres Leistungsvermögens im Linienverkehr regelmäßig bis nach New York und Toronto eingesetzt - relativ lange Routen für die MD-80!
Bekanntlich führten BWIA zwei A321 ein, die aber aufgrund negativer Einsatzerfahrung sehr schnell wieder ausgemustert wurden.
Immer wieder gab es in der Fachpresse und auch in stark vereinfachter Form in der regionalen Presse Vorwürfe von Ungereimheiten bei der Beschaffungspolitik von Flugzeugen der BWIA und auch deren Eignung oder Nichteignung. zwar erwiesen sich die Vorwürfe als nicht so heftig wie einst bei der Beschaffung von Douglas DC-9, aber immer wieder wurden Vorwürfe laut, dass u.a. die MD-83 nicht optimal für die BWIA wären. Hauptvorwurf war, dass es einerseits extrem kurze Routen (zum Beispiel zwischen Trinidad und Tobago), aber auch Routen ab Port of Spain nach Sao Paulo (Brasilien), Kanada und den Nordosten der USA mit der MD-83 bedient wurden und hier das Modell an ihre Grenzen stieß. Bei aller Kritik darf objektiv angemerkt werden, dass in der fraglichen Phase weder die Boeing 737-400 oder A320 erheblich besser mit dem Streckenprofil zurecht gekommen wären. In späteren versionen hätte die Airbus A320 zumindest auf den längeren Streckenrotationen mehr Spielraum bieten können, bei der 737-400 bleibe ich bei meiner Haltung, dass es keine spürbare Verbesserung im Vergleich zur MD-83 gegeben hätte.
Die Geschichte zeigte auf, dass die MD-83 bei BWIA eine erheblich längere Einsatzhistorie aufzeigen sollten als manch ein neueres Flugzeug bei einer anderen Fluggesellschaft mit dem vermeintlichen Willen, ihr Durchschnittsalter auf konstant unter drei Jahren zu halten. So gesehen hat die MD-80 bei BWIA über fast 17 Jahre gedient und dies ohne ein verheerendes Unglück mit Opfern. Einzig ein Zwischenfall wird in Erinnerung bleiben. In der ersten Hälfte der 1990 explodierte auf einem Linienflug zwischen Port of Spain und Miami ein Wasserboiler in der vorderen Bordküche. Diese Explosion beschädigte die den Bereich zwischen Cockpit und Bordküche schwer und mindestens eine in der Bordküche arbeitende Flugbegleiterin wurde schwer verletzt. Das Flugzeug führte eine sichere Notlandung durch. Das Flugzeug wurde repariert.
Werbespot u.a. mit MD-83 ;-)