ALM (Antilliaanse Luchtvaart Maatschappij) – Antillean Airlines wurden 1964 etabliert und die wichtigste Fluggesellschaft der Niederländischen Antillen. Der Flugbetrieb konnte am 01. August 1964 aufgenommen werden und Ziel war die Übernahme des Flugbetriebs der Karibik-Division der niederländischen KLM. Ab 01. Januar 1969 wurden ALM staatlich und es wurde die Entscheidung getroffen, mit DC-9 ein attraktives Streckennetz anzubieten. KLM leisteten von Anfang an Unterstützung und stellten auch Douglas DC-9 zur Verfügung. Die kurzen DC-9-10 wurden später durch DC-9-30 ergänzt und dann ersetzt.
Im Zuge einer Modernisierung der Flotte aus geplanten Wiedereinrichtung von Mittelstrecken entschieden sich ALM recht früh für die DC-9 Super 80. Am 04.10.1982 übernahm ALM die erste von zwei MD-82. Über Jahre wurden die MD-82 in der Konfiguration 12 First- und 126 Economy Class eingesetzt. Die MD-82 kamen auf Flügen ab Curacao nach San Juan, Santo Domingo, Kingston, Port-au-Prince, Panama City, Miami, Atlanta und New York zum Einsatz. Weitere Ziele waren Port of Spain, Georgetown, Caracas, Medellin, Aruba, Bonaire und St. Maarten. Zeitweise kamen wurde auch eine zusätzliche MD-80 angemietet, die dann in Hybridbemalung unterwegs war.
Hauptartikel: "Die ehemalige ALM MD-80-Flotte"
1988/89 wurde eine dritte „eigene“ MD-82 angemietet und Anfang der 1990er die Bestuhlung bei allen MD-80 auf CY146 vereinheitlicht. Die MD-80 ersetzten die DC-9-30 und sollten zusammen mit Dash 8-300 den Flugbetrieb der ALM bestreiten. In der Zwischenzeit wurde aber zum Beispiel zur Abdeckung von Nachfragespitzen und/oder Wartungsintervallen eigener MD-80 immer wieder zusätzliche MD-80 angemietet, u.a. von Aero Lloyd und Adria Airways. Insgesamt kamen dadurch sieben verschiedene MD-80 bei ALM zu verschiedenen Zeiten zum Einsatz.
Während Air ALM zunehmend durch einen eher unterdurchschnittlichen Flugbetrieb auffielen, wurde Ende der 1990er offiziell der Wunsch gehegt, dass die drei MD-82 durch Boeing 737-800 ersetzt werden sollten. Air ALM verwiesen auf die Einsatzerfahrung der 737-800 bei KLM. ALM beklagte in diesem Zusammenhang die mangelnde Reichweite der MD-82, die aufgrund der kurzen Piste ihrer Heimatbasis St. Maarten nur Nonstopflüge bis nach Atlanta durchführen könne. Die MD-80 musste dadurch auf ihren Flügen nach New York eine Zwischenlandung machen, natürlich wurden die Flüge als Verlängerung einer bestehenden Route in die USA angeboten.
Politische Veränderungen, negative staatliche Einmischung eine – im Internet oft berichtete – zunehmend laxe Arbeitsmoral bei teilen der Belegschaft von ALM führten zu einer schrittweisen Schwächung der Fluggesellschaft. Konnten einst ALM durch ein recht gutes Image (nicht zuletzt durch den Einfluss und die Zusammenarbeit mit KLM) setzen, so schwanden diese Vorteile zusehends und es wurden auch einige fatale Entscheidungen getroffen, die den Niedergang der ALM bedeuten sollten. 1997 wurde aufgrund von Umstrukturierungen die ALM einer Holding mit dem Namen „ALM Group“ gestellt und eine „neue“ Airline sollte den Flugbetrieb der ALM als „Air ALM“ ohne Unterbrechung fortführen.
Neue Boeing 737-800 hätten höchst wahrscheinlich den Verfall der Fluggesellschaft nicht aufgehalten. Auch die Pläne, die Flotte durch Airbus A319/320 zu erneuern, wurden geäußert. Schriftliche Dokumente zeigten nahezu zeitgleich Missstände auf, die man eigentlich bei einer normalen Fluggesellschaft nicht für möglich halten sollte. So weigerten sich die Mechaniker, Wartungsarbeiten nachts durchzuführen (eigentlich üblich) und so war oft ein (großer) Teil der Flotte nicht verfügbar, weil Wartungsarbeiten tagsüber umgesetzt wurden. Dieser Umstand war objektiv nicht diskussionswürdig, aber für Air ALM sehr kritisch, da aufgrund der insgesamt kleinen Flotte eigentlich die Flugzeuge möglichst viel fliegen sollten.
Gleichzeitig wurde nahezu allen Mitarbeitern angeblich eine „staatliche Arbeitsplatzgarantie“ gegeben. Dieser Mix führte dazu, dass man in dieser Phase weder von guter Arbeitsmoral sprechen konnte und auch Air ALM in dieser Phase durch eine Tatsache auf sich aufmerksam machte: einen phasenweise völlig unkoordinierten Flugbetrieb mit stark verspäteten Flügen oder ausgefallenen Diensten.
Im September 2001 kollabierten Air ALM unter ihrer Schuldenlast und die DCA Dutsh Caribbean Airlines übernahmen schrittweise den Flugbetrieb als Nachfolgesellschaft.