Die Airtours International nahm am 30.03.1991 mit drei jeweils 167-sitzigen McDonnell Douglas MD-83 den Flugbetrieb auf. Für die anstehende Sommersaison 1991 wurde die Flotte auf fünf MD-83 ausgebaut, bzw. waren bereit zum Einsatz. 1992 folgten drei weitere MD-83 und die Passagierkapazität wurde bei jeder MD-83 auf je 172 Sitzplätze erhöht und somit maximal genutzt. Der Name "Airtours" soll eine Form des Wortspiels gewesen sein, da die ersten drei Buchstaben gleichzeitig für Initialen standen: Albert and Ivy Roberts = AIR(TOURS).
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Die Entscheidung zugunsten der MD-83 seitens einer britischen Fluggesellschaft war in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert - u.a. auch aufgrund der Tatsache, dass die MD-80-Serie in dieser Region einen nur begrenzten Markterfolg hatte. Airtours International warben sehr intensiv mit den Vorzügen der MD-83 gegenüber konkurrierenden Verkehrsflugzeugen und hier besonders im Bereich Passagierkomfort. Besonders die Aufteilung mit nur fünf Sitzplätzen pro Reihe wurde sehr häufig hervorgehoben. Zusätzlich wurde auch alleine mit der tatsache geworben, als neues Untrnehmen mit fabrikneuen Flugzeugen den Flugbetrieb aufnehmen zu wollen. Mehrere Quellen verweisen darauf, dass Airtours zusätzlich einen insgesamt "besseren" Bordservice anboeten, mit einer höheren Auswahl an Speisen und Getränken.
Die MD-83 bewährte sich insgesamt bestens und Airtours International konnte sich sehr schnell etablieren und das Vakuum der in Konkurs gegangenen Air Europe füllen. Eine MD-83 wurde bei einem Landeunfall 1994 schwer beschädigt und die restlichen sieben MD-83 wurden saisonal noch um weitere Exemplare von der Finnair ergänzt. Dadurch wuchs die MD-83-Flotte kurzfristig auf zehn Einheiten an. Am 17.11.1995 gab Airtours International bekannt, dass sieben Airbus A320 von GPA angemietet werden sollen. Mit den A320 sollten die MD-83 ersetzt werden. Als Grund gab die Fluggesellschaft an, daß sie ihre Flotte vereinheitlichen wollte. Durch die Übernahme der Intereuropean erhielt Airtours u.a. A320, Boeing 737-300/-400 und 757-200. Bis Mitte (?) 1996 wurden alle MD-83 (und 737) durch Airbus A320 ersetzt. Britische Charterfluglinien konnten sich in den ganzen Jahren nicht so recht mit der MD-80 anfreunden, denn es waren nur drei britische Ferienflieger, die MD-80-Muster betrieben (Airtours, BIA und Paramount Airways). Nach ihrer Ausmusterung fanden die MD-83 neue Betreiber, darunter FAT, Edelweiss Air, Eurofly und Sunways.
Der Chef von Airtours International bezeichnete einst die MD-83 (O-Ton) als das "das zuverlässigste, leistungsstärkste und robusteste Flugzeug ihrer Klasse". Die MD-83 wurden einerseits sehr intensiv eingesetzt, andererseits auch ihre Reichweite voll genutzt. Es ist wahrscheinlich, daß diese MD-83 teilweise im "roten Bereich flogen", also ihre Leistungsfähigkeit voll beansprucht wurde. Sehr schnell erreichten die MD-83 eine hohe Flugstundenzahl, da die tägliche Nutzung sehr hoch war. Die relativ langen Nonstop-Charterstrecken (zum Beispiel zu den Kanaren) ergab die Tatsache, daß die MD-83 relativ wenige "Cycles" (also Flüge) hatten, dafür aber wie erwähnt viele Flugstunden durch die längeren Routen. Das Einsatzprofil der Airtours MD-83 war sicherlich ein Paradebeispiel dafür, wie die Leistungsfähigkeit der MD-83 maximal genutzt werden konnte. Hier zeigte sich auch allen Unkenrufen zum Trotz, daß die zur Verfügung stehende Frachtkapazität bei voller möglicher Auslastung ausreichte, obwohl es bei Ski-Chartern Engpässe beim Frachtvolumen gegeben haben soll.