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Der südafrikanische Niedrigpreisanbieter 1time hat ihren Flugbetrieb am am 02. November 2012 ihren Flugbetrieb eingestellt. Eine Restrukturierung der finanziell schwer angeschlagenen Fluggesellschaft konnte zuvor nicht umgesetzt und kein frisches Kapital beschafft werden. Mehr als 2000 Passagiere strandeten, 13 Linienflüge waren unmittelbar von der Flugbetriebseinstellung betroffen.
Nach bisherigen Angaben wurde innerhalb der Geschäftsleitung von 1time nach einer letzten Sitzung am 02. November 2012 entschieden, den Flugbetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Die unter Konkurrschutz stehende Fluggesellschaft hätte „keine Zukunft“ gehabt, da die bisherigen Anteilseigner keine weiteren liquiden Mitteln für den Weiterbetrieb der Gesellschaft zur Verfügung stellen konnten. Hier zeigte sich der Unterschied im Vergleich zu anderen südafrikanischen Niedrigpreisanbietern, hinter denen teilweise sehr potente Partner stehen. Dies ermöglichte den Wettbewerbern unter mehrheitlich erheblich besseren Bedingungen die aktuell angespannte Marktsituation zu begegnen.
Der südafrikanische Luftverkehr darf objektiv als problematisch eingestuft werden, da die in Südafrika operierenden Unternehmen nicht unter identischen Bedingungen ihren Betrieb umsetzen können, gleichzeitig aber unter erschwerten Bedingungen operieren. Neben einer wirtschaftlich angespannten Lage sind es recht hohe Kosten bei der Abfertigung, hohe Kerosinpreise und hohe Kosten für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen, die teilweise massiv auf die Erträge lasteten. Besondere Kritik wurde in Internetmedien im Zusammenhang mit weitreichenden finanziellen Zugeständnissen seitens der südafrikanischen Regierung laut, während 1time (und andere Unternehmen) keinerlei Erleichterungen oder gar finanzielle Unterstützung (durch Nachlässe etc.) erhielten. Diese Situation wurde mehrfach als verzerrend bezeichnet und ungerecht.
Interessant ist, dass der Vorstandschef von Comair/Kulula öffentlich im Zusammenhang mit dem Kollaps der 1time sagte: "Wir sind überzeugt, dass 1Time in Abwesenheit der staatlich subventionierten Konkurrentin Mango genügende Gewinne erwirtschaftet hätte".
--> Die ehemalige "1time MD-80-Flotte"
Sehr oft wurde die MD-80-Flotte in den letzten zwei Jahren als problematisches Fluggerät bezeichnet, welches die Marktposition von 1time zusätzlich erschwert hätte. Hier wurde der höhere Kerosinverbrauch genannt. Da MD-80.com relevante Informationen nicht zur Verfügung stehen und gleichzeitig nicht die stereotypen Satzblöcke in anderen Newsportalen über die MD-80-Serie übernehmen werden, bleibt es reine Spekulation, warum 1time es nicht gelang, ihren Flugbetrieb kostendeckend zu gestalten.
Offiziell wurden bis zur Betriebseinstellung elf McDonnell Douglas MD-80 zugeordnet, wobei nicht alle Flugzeuge tatsächlich einsatzbereit waren. Dazu zählten drei MD-82 sowie fünf MD-83 mit jeweils 157 Sitzplätzen. Abgerundet wurde diese Flotte durch drei jeweils 132-sitzige MD-87. 1time planten schon über einen längeren Zeitraum die totale Erneuerung ihrer Flotte und somit den Ersatz ihrer MD-80-Flotte. Zur Diskussion standen in verschiedenen Phasen die Boeing 737NG, gebrauchte Airbus A319 oder gebrauchte MD-90. Weiterhin wurde aber zeitgleich auch die aktuell eingesetzte Flotte oder vielmehr der Flugzeugtyp trotz der höheren Betriebskosten mehrfach gelobt.
1time planten im Zuge ihrer Restrukturierung die Reduzierung ihrer MD-80-Flotte um zwei Flugzeuge.
1time war laut verschiedenster Pressemeldungen bei Kunden recht populär und zeichneten sich u.a. durch einen in diesem Segment angemessenen und freundlichen Service aus.
1time waren recht aktiv in sozialen Netzwerken und kommunizierten recht transparent. Auch wurde nach Bekanntgabe des Konkusschutzes in verschiedenen Netzwerken offen um Unterstützung von Kunden geworben, bei 1Time zu buchen und 1Time dadurch zu unterstützen.
Durch die Betriebseinstellung von 1time ist aktuell keine südafrikanische Fluggesellschaft Nutzer der MD-80-Serie.