Zurück zur Ebene: Verkaufserfolg der MD-80
Wie eingangs erwähnt, gab es einige wichtige Douglas DC-9-Betreiber, die im Zuge der geplanten Flottenerneuerungen nicht die MD-80 berücksichtigten, sondern eine Entscheidung zugunsten der Boeing 737 fällten.
Dazu gehörte die KLM Royal Dutch Airlines. Als einer der ersten DC-9-Betreiber in Europa und europäischer Erstkunde des Flugzeugtyps, stützte sich das Kurz- und Mittelstreckennetz bis Mitte der 1980er auf die DC-9. Das Unternehmen nahm noch recht spät im Jahr 1980 weitere fabrikneue DC-9-32 ab, aber 1984/85 konkretisierten sich die damaligen Pläne, die DC-9-Flotte durch zwei verschiedene Flugzeugtypen zu ersetzen: die Boeing 737-300 und Fokker 100 sollten die Nachfolge antreten.
Erhebliche zeitliche Verzögerungen bei der Lieferung der Fokker 100 führten zu enormen operationellen Problemen bei der KLM, da nahezu alle DC-9 zu festen Konditionen und zeitlichen Rahmenbedingungen ausgemustert werden mussten. KLM erhöhten teilweise als Kompensation ihre 737-Bestellung und die 737-300 wurden dann Ende der 1980er durch die größere 737-400 ergänzt. KLM evaluierten neben der Fokker 100 auch die MD-87.
Ebenfalls für die Boeing 737 entschieden sich British Midland, obwohl das britische Unternehmen überaus erfolgreich (und teilweise überschwänglich mit Begeisterung) ihre DC-9-Flotte lobte. Zur Lieferung ab 1987 sollten dann aber Boeing 737-300 die DC-9-Flotte ergänzen und nicht die MD-80. Nach offiziellen Informationen wurde die MD-80 zwar sehr intensiv untersucht, die Boeing 737-300 mit voller Nutzlast aber als besser geeignet für die kurzen Pisten auf Jersey beurteilt. Dieses Kriterium war damals recht gewichtig, da British Midland zahlreiche Flüge zu den Kanalinseln durchführte und hier keine zu großen Einschränkungen in Kauf nehmen wollte. Die Boeing 737 wurden von AWAS angemietet, die im Gegenzug bereit war, die gesamte DC-9-10-Flotte zu erwerben und an British Midland sofort wieder zu vermieten. Die Einführung der Boeing 737 bedeutete aber nicht das Ende der DC-9. Noch 1990 wurden die drei letzten DC-9-32 der Austrian Airlines übernommen! Den Ersatz der DC-9 leiteten bis 1996 die Fokker 100 und Fokker 70 ein.
JAT evaluierten nachweislich die MD-82 als Ergänzung ihrer DC-9-32-Flotte, aber die Entscheidung fiel dann auf die Boeing 737-300.
Lufthansa verwendeten über Jahre hinweg einen zeitlosen und wunderschönen Themesong und hier ist ein eingebettetes Video:
Boeing 737-400 im klassischen Farbkleid der Hapag-Lloyd