Zurück zum Hauptartikel "Verkaufserfolg in Europa"

In Spanien erfreute sich die MD-80-Serie historisch betrachtet einer sehr hohen Popularität und dies wird auch durch die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern höchste Gesamtanzahl an Nutzern dieser Baureihe untermauert.

Ab Mitte der 1980er setzte sich die MD-80-Serie als optimales Fluggerät bei einer Reihe von spanischen Linien- und Chartergesellschaften durch. Bei der Mehrheit handelte es sich um relativ neue und kleine Unternehmen. Hier erwies sich besonders die Variante MD-83 als begehrtes Flugzeugmodell, da die MD-83 eine sehr gute Kombination aus Leistungsfähigkeit, Kapazität und Wirtschaftlichkeit aufzeigen konnte.

Die hohe Reichweite ermöglichte z.B. die Umsetzung von Nonstopflügen zwischen Nordeuropa und den Kanaren bei voller Nutzlast. Unternehmen wir Canafrica/Air Sur, Oasis und LAC stützten nahezu ihren gesamten Charterbetrieb in dieser fraglichen Phase auf die MD-80.

Selbst die damals finanziell schwer angeschlagene Spantax setzten zumindest die Einführung von zwei MD-83 um, während Aviaco und Iberia Entscheidungen zugunsten der MD-80 trafen. Letztere mietete gar eine MD-83 von Canafrica an, die bis zur Lieferung der ersten eigenen MD-87 eingesetzt werden sollte.

Ab 1988 nahmen Spanair mit fabrikneuen 163-sitzigen MD-83 und Unterstützung der SAS ihren Flugbetrieb auf. Innerhalb einer sehr kurzen Zeit konnten sich Spanair etablieren und durch ihr Produkt überzeugen. Erleichternd wirkte sich sicherlich der Niedergang von Spantax auf Spanair auf, da man u.a. auch teilweise das Vakuum füllen konnte. In der zweiten Hälfte der 1980er ergänzten Aviaco ihre DC-9-Flotte durch angemietete MD-83, während bei Iberia die verkürzte MD-87 laut ursprünglichem Plan ab 1989 den Ersatz der Douglas DC-9 einleiten sollte.

Die Einführung der MD-87 bei Iberia ab Frühling 1990, Aufbau einer Flotte von 13 MD-88 bei Aviaco sowie schrittweisen Vergrößerung der MD-80-Flotte bei Spanair stellten Weichen für eine solide Etablierung dieser Baureihe in Spanien. Universell wurde die MD-80-Serie sowohl auf Linien- und Charterflügen eingesetzt. Die stark steigende Anzahl von Flugzeugen trug maßgeblich dazu bei, dass es in den 1990ern ein sehr vertrauter Anblick war, auf spanischen Flughäfen eine Vielzahl von MD-80 und DC-9 spanischer Fluggesellschaften zu bestaunen. Ein respektabler Anteil aller Linienflüge innerhalb Spaniens wurde mit DC-9/MD-80 durchgeführt und diese Modellreihe war ein sehr vertrautes Muster, so wie in anderen Ländern beispielsweise die Boeing 737.

Spanair setzen ab Mitte der 1990er ein massives Expansionsprogramm um. Hier dienten u.a. zusätzliche MD-80 als probates Mittel. Neben dem Charterprogramm wurde auch recht zügig ein Linienprogramm angeboten. Unterdessen existierten einige der frühen MD-80-Nutzer Spaniens durch Flugbetriebseinstellungen gar nicht mehr, während sich zum Beispiel mit Centennial Airlines ein weiteres Unternehmen für die MD-80-Serie entschied. Die zweite Hälfte der 1990er war u.a. durch eine weitere Konzentrationswelle im spanischen Luftverkehr geprägt. Iberia übernahmen sämtliche Anteile von Aviaco und die gesamte Flotte wurde in die Iberia integriert. Durch diese Zusammenlegung waren Iberia dann für einige Zeit der größte Betreiber der MD-80 in Spanien.

1999 entschieden sich Spanair für bis zu 45 Flugzeuge der A320-Familie als Ersatz der MD-80-Flotte. Bis 2006 sollte Austausch erfolgt sein. Iberia legten – wie bereits erwähnt – ihre MD-87-Flotte mit der MD-88-Flotte von Aviaco zusammen (insgesamt dann 37 MD-80) und mieteten gar 2003/04 eine 14te MD-88 von Onur Air an. Spanair revidierten offensichtlich ihre Ausmusterungspläne und trotz Rückgabe einiger MD-80 ergaben sich zeitweilig sehr drastische Erweiterungen durch Anmiete von MD-80/-87 der SAS. Ab 2005 wurden offizielle Pläne bekannt, dass Iberia ihre Schmalrumpfflotte auf die A320-Familie straffen werden. Die MD-87-Flotte wurde schrittweise verkleinert, fünf Flugzeuge fanden u.a. bei Spanair eine weitere Verwendung. Bis zum Ende des Jahrzehnts veränderte sich die Szenerie dramatisch. Iberia musterten ihre MD-80 aus, während Spanair nur noch eine Handvoll MD-80/-87 einsetzen.

Parallel zum Flottenabbau bei Iberia und Spanair etablierten sich kleinere spanische Unternehmen u.a. mit der MD-80. Hier seien IMD Airways, Pronair oder auch Swiftair genannt. Besonders letzteres Unternehmen baute schrittweise und konsequent eine MD-80-Flotte auf, die zumeist auf Charterflügen und/oder im Auftrag für andere Unternehmen zum Einsatz kommen.