Zurück zur Ebene "Unglücke"
Am 08. Januar 2005 geriet eine McDonnell Douglas MD-83 der AeroRepública bei der Landung in Cali/Kolumbien nach einem Inlandsflug aus Cartagena über die Piste und wurde aufgrund der erlittenen Strukturschäden versicherungstechnisch abgeschrieben. Alle 170 Insassen kamen mit dem Schrecken davon.
Bei dem betroffenen Flugzeug handelte es sich um die MD-83 VP-BGI. Hergestellt 1990, begann dieses Flugzeug ihrer Einsatzkarriere Ende Dezember 1990 bei der britischen Fluggesellschaft Airtours International mit der Registration G-TTPT.
Die MD-83 war für den Inlandslinienflug 7463 von Cartagena nach Cali eingeplant. Neben den beiden Piloten befanden sich 164 Passagiere an Bord, die von vier Flugbegleitern betreut werden sollten. Der Flug verlief für die Passagiere bis zur Landung ereignislos. Bei der Landung in Cali geriet das Flugzeug rund 800 Fuß über die Piste und verlor dabei ihr Fahrwerk. Zusätzlich wurde die Rumpfstruktur beschädigt. Das Flugzeug konnte evakuiert werden und alle Insassen kamen mit dem Schrecken davon.
Bei der Ermittlung der Ursache dieses Zwischenfalls konnte festgestellt werden, dass die Cockpitbesatzung entgegen der Vorschriften eine ganze Anzahl von betrieblichen und operationellen „Fehlern“ begann. Es wurde ein sehr hastiger Sinkflug umgesetzt und die Checklisten nicht so abgearbeitet wie dies üblich gewesen wäre. So wurden die Spoiler nicht in den Modus eingestellt, die ein automatisches Aufrichten nach dem Aufsetzen gestattet hätte. Auch wurde eine exzessive Sinkrate forciert und das Flugzeug schlicht nicht für den Endanflug stabilisiert und richtig konfiguriert (korrekte Landeklappenstellung, korrekte Anfluggeschwindigkeit, also ein ganz normales Entgegenschweben zur Landebahn mit nur leichten Korrekturen usw.). Das Flugzeug bewegte sich so mit überdurchschnittlich hoher Geschwindigkeit der Landebahn entgegen und war in nicht stabiler Fluglage.
Auch konnte ermittelt werden, dass das Aufsetzen der MD-83 sehr hart war (aufgrund der sehr hohen Sinkrate und des zu späten Abfangens der Maschine) und das Aufsetzen erst 862 m hinter der normalen Aufsetzzone erfolgte. So war die verbliebene Landebahn zum Abbremsen deutlich kürzer. Das Aufsetzen war so kritisch, dass es zu Vibrationen des rechten Hauptfahrwerks erzeugte und das rechte Fahrwerk überdurchschnittlich belastet wurde. Dieses Fahrwerk brach dann auch weg. Der Besatzung gelang es nicht, ihr Flugzeug rechtzeitig zum Stehen zu bringen.Neben den Beschädigungen am Rumpf wurden auch die Tragflächen schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Das Flugzeug wurde versicherungstechnisch abgeschrieben.