Air Canada erhielt als dritte Fluggesellschaft nach Delta Air Lines und Bonanza Air Lines überhaupt ein Flugzeug des Typs DC-9. Es war eine DC-9-14, die am 06.01.1966 an Air Canada ausgeliefert wurde und am 24.04.66 wurde die DC-9 auf den Routen Montreal - New York (JFK) und Montreal - Winnipeg - Vancouver in Dienst gestellt. Im März 1967 erhielt Air Canada die erste von insgesamt 44 DC-9-32. Mit Zulauf der DC-9-32 retournierte Air Canada ihre DC-9-10-Flotte wieder an den Hersteller. Die DC-9 prägte nach mehrheitlicher Ansicht bis heute wie kein anderes Jetflugzeug den kanadischen zivilen Luftverkehr und die Geschichte von Air Canada.
Die DC-9 hat den zivilen Luftverkehr in Kanada und bei Air Canada erheblich beeinflusst. Im Betrieb bewährte sich das Muster DC-9 bei Air Canada sehr gut, wobei leider drei DC-9-32 während der Einsatzzeit als Totalverluste abgeschrieben werden mussten. 1978 erlitt eine DC-9 einen Startunfall auf dem Flughafen von Toronto, wobei zwei Passagiere starben. 1982 verbrannte eine weitere DC-9 in einem Wartungshangar in Montreal.
Das folgenschwerste Unglück ereignete sich aber im Sommer 1983, als eine ihrer DC-9-32 auf einem Linienflug von Dallas über Toronto nach Montreal während des Reisefluges Rauchentwicklung in einer Toilette meldete und technische Probleme. Eine meisterhafte Notlandung auf dem Flughafen von Cincinnati glückte zwar, aber nach dem Öffnen der Notausgänge geriet die DC-9 schlagartig in Brand und 23 Passagiere konnten die havarierte und brennende DC-9 nicht mehr verlassen.
Anfang der 80er Jahre entschloss sich Air Canada, ihre DC-9-Flotte mit Kabinen im Stil der Kabinen von MD-80 umzurüsten und die Flottenstärke stabilisierte sich ab ca. 1983 bis Mitte der 90er Jahre auf 35 DC-9-32. Nach Einführung der ersten von 25 (später 35) Airbus A319 galten offiziell die Tage des "Arbeitspferds" DC-9 gezählt.
Durch eine veränderte Regelung im Luftverkehr zwischen Kanada und den USA entschied sich Air Canada für den vorerst unbefristeten Weiterbetrieb von 25 DC-9 für den Ausbau ihres Streckennetzes. Dies lag u.a. daran, daß die DC-9-Flotte finanziell abgeschrieben war und die Fluggesellschaft diesen Flugzeugtyp überaus effizient einsetzen konnte. Bis Ende der 90er Jahre wurden fünfzehn (?) DC-9-32 technisch erheblich aufgerüstet. Jeder dieser DC-9 wurde einer Grundüberholung unterzogen, mit neuen und zusätzlichen Cockpitinstrumenten ausgestattet und mit neuen Kabinen (ähnlich denen der Boeing 717) versehen. Weitere acht (?) DC-9 wurden in einem weniger aufwendigen Verfahren aufgerüstet. Finanzielle Probleme bei Air Canada und die Terroranschläge am 11.09.2001 führten zu einer drastischen Verkleinerung der DC-9-Flotte. Alleine dreizehn DC-9 wurden 2001 aus dem Verkehr gezogen, die letzten fünf im Einsatz befindlichen DC-9-32 wurden bis Anfang Januar 2002 außer Dienst gestellt. Der letzte kommerzielle Einsatz soll am 18.01.2002 mit der DC-9-32 (C-FTLL) von New York (La Guardia) nach Montreal (Dorval) absolviert worden sein.
Auszüge aus einem Artikel über die Douglas DC-9 von Air Canada:
“We recognised that we had the opportunity to retain many of these DC-9s as a less expensive way to expand into the US versus buying more new aircraft” Milton confirms. Air Canada, however, had been operating on the expectation that the Nines (DC-9s) would be phased out. The decision to keep 15 of the jets flying meant there would have to be a significant reinvestment to make these 30-year-old aircraft young again. Air Canada therefore developed the “Energizer” programme to extensively upgrade the jets. Each DC-9 underwent a “D” check, the heaviest of the progressive maintenance checks. Various aircraft systems were also upgraded to enhance the reliability of the fleet – the old monochrome weather radars were replaced with colour radar and improvements were made to the pressurisation and landing gear indication systems. For the benefit of passengers, the cabins were overhauled with new lavatories, galley, business class seats side walls and overhead bins.
The initial plan was to put 15 DC-9s through the programme, but the success of the Open Skies strategy exceeded expectations and this was increased to 25. Then a strike by the airline’s pilots in September 1998 and a hiccup in the world economy put a dent in the bottom line and caused management to rethink its plans. Air Canada went back to the original plan to keep 15 DC-9s in the air; ten would be put through the Energizer program and the other five would also be reconditioned but not to the same extent. After all the years, nostalgia alone doesn’t keep the DC-9 in the air. It's the bottom line that counts. Milton says they have been able to use the aircraft “very profitable” especially with the prices for fuel so low. The DC-9s are an old aircraft and because of that, they require far more maintenance than newer aircraft. In fact, the hourly maintenance cost of a DC-9 is almost three times that of an A319. But the capital costs of the DC-9s have long been paid. The only costs to fly the jets are maintenance, crew, and fuel.
This gives the airline tremendous flexibility in deciding whether to fly them or park them. “These are 30-year-old pieces of equipment that we own outright. We have been able to use them very cost-effectively when demand is there and when demand evaporates, we park the aircraft sensibly, we will not hesitate to bring these aircraft back out of the desert,” Milton said.
Courtesy: Aircraft Illustrated
Die 1989 eingeführte revidierte Bemalung war eine in Details verfeinerte Identität, die aber weitgehend an dem langjährigem Image festhielt. Verändert wurde das Rumpfband, welches nun zweigeteilt und in zwei Rottönen den Rumpf zierte und ein veränderter Schriftzug. Ab 1993 wurde dann ein radikaler Imagewechsel umgesetzt und ganz bewusst nahm Air Canada (leider) Abstand von ihrem konservativ-plakativen Auftritt zugunsten einer "lebendiger wirkenden Erscheinung". Fortan waren die Leitwerke in tiefes Dunkelgrün gehaucht, ein lebensecht wirkendes rotes Ahornblatt war fortan das Logo und der Schriftzug wurde abermals verändert und dünner. Der Rumpf sollte fortan weiss sein.