Die französische Fluggesellschaft Fairlines nahm am 19. Januar 1998 ihren Flugbetrieb mit einer McDonnell Douglas MD-81 und zunächst drei täglichen Flügen zwischen Paris und Nizza auf. Recht schnell konnte durch Einführung einer zweiten MD-81 das Streckennetz erweitert werden und mit Mailand wurde auch ein Ziel in Italien bedient.
Zwei sehr komfortabel ausgestattete MD-81 mit je 72 Sitzen wurden eingesetzt. Diese zwei Flugzeuge wurden erheblich modifiziert. Zu den Veränderungen gehörte die Deaktivierung von zwei Tragflächen-Notausstiegen und der Einbau einer Lounge im Heckbereich der Flugzeuge. Fairlines soll einen erheblich aufgewerteten Service angeboten haben, der dem einer klassischen First Class entsprach. Bei beiden MD-81 handelt es sich um Exemplare, die ursprünglich an Hawaiian Air ausgeliefert wurden.
Beide MD-81 trugen individuelle Taufnamen: "Faust" und "Tosca".
Zum Hauptartikel: "Linienflugplan von Fairlines"
Dazu gehörte ein hochwertiger Bordservice mit erlesenen Speisen und Getränken, ein komfortabler Sitzkomfort und die Möglichkeit, "so viel Gepäck aufzugeben, wie man als Passagier selber tragen kann". Die sehr großzügige Bemessungsgrundlage beim Freigepäck ergab sich sicherlich aus der Tatsache, weil in den MD-81 die Sitzplatzkapazität für nur 72 Passagiere um 100 Sitzplätze unter dem erlaubten Maximum lag und dadurch die Frachträume durch das Passagiergepäck nicht genutzt wurde.
Zu den weiteren Serviceleistungen gehörten ein Limousinenservice, eine große Auswahl an Magazinen und Zeitungen und im hinteren Teil der Kabine ein Bereich mit zwei Sitzgruppen, die beiderseits an der Bordwand entlang positioniert waren. Solche Bereiche wurden früher sehr gerne als "Konferenzraum" genutzt und waren bei früheren Langstreckenflugzeugen weit verbreitet ("Lounges").
Fairlines plante offensichtlich die Übernahme von McDonnell Douglas MD-83. Hier wurde auch die Entwicklung eine möglichen Charterabteilung erwähnt. Zusätzlich bekundeten Fairlines laut eines Artikels Interesse an der Boeing 717, die nach ansicht des Unternehmens ein "idealer Typ für ihren Betrieb wäre". Die tägliche Nutzung der beiden MD-81 wurde mit acht Stunden angegeben.
Die Linienflüge waren in der ersten Phase rein innerfranzösisch und einzig durch einen Streik bei der Air France konnte Fairlines für eine kurze Zeit eine akzeptable Auslastung der Flüge erreichen, die aber kaum mehr als 30 % übersprang. Der Eigner behauptete aber, daß man schon mit 25% Auslastung schon die Gewinnschwelle erreichen würde, wo andere Gesellschaften 50% benötigen würden "und dies würde schon klappen, obwohl man keinesfalls erheblich höhere Flugpreise verlangte als Air France für die Business Class". Die Rechnung ging überhaupt nicht auf, die "Kopie von Midwest Express" kollabierte recht schnell im selben Jahr.